Danach folgen Emirates aus Dubai, Eva Air aus Taiwan, Qatar Airways aus Katar sowie die chinesische Hainan Airlines. Das geht aus einem vorab veröffentlichten Beitrag des Hamburger Flugunfallbüros "Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre" (JACDEC) für das Luftfahrtmagazin "Aero International" hervor.
Schlechteste Airline kommt aus Vietnam
Erst auf Rang sechs folgt mit KLM eine europäische Fluggesellschaft. Unter den Top Ten vertreten sind zudem Air New Zealand (7), die aus den Vereinigten Arabischen Emiraten stammende Etihad Airways (8), Japan Airlines (9) und die portugiesische TAP (10). Die deutschen Gesellschaften Lufthansa und Air Berlin schaffen es mit Platz 12 und Platz 20 immerhin noch in die Top 20.
Die Lufthansa lag beim Indexwert hauchdünn vor der australischen Qantas. Die Australier waren kürzlich von einer Mitte 2013 gegründeten heimischen Rating-Agentur nach etwas anderen Kriterien zur sichersten Fluggesellschaft erklärt worden. Schlusslicht ist im JACDEC-Ranking Vietnam Airlines (60).
Statistik nur als Orientierungshilfe
Die Pilotenvereinigung Cockpit mahnt, die Rankings nicht zu ernst zu nehmen . "Sie bieten lediglich eine Orientierungshilfe", sagte Cockpit-Sprecher Markus Wahl der Nachrichtenagentur dpa. Er rät Kunden auch, neben den Rankings beispielsweise auch auf den Flugpreis zu schauen. "Wenn der Flug selbst billiger als die Fahrt zum Flughafen ist, würde ich mir die Frage stellen, ob das die Kosten deckt und wo diese Airline die Kosten einspart."
In einem Punkt sind sich die Experten jedoch einig: Fliegen ist statistisch gesehen die sicherste Art des Reisens. Nach einer Studie der Allianz-Versicherungsgruppe betrug das Risiko eines tödlichen Flugzeugabsturzes 1959 für einen Passagier, der in den USA oder Kanada abflog, 1:25.000. Heute liegt das Risiko eines Fluggasts, in den USA oder in der EU bei einem Absturz das Leben zu verlieren, bei 1:29 Millionen.
Totalverluste und Zwischenfälle
Die Hamburger Unfalluntersucher messen bei ihrer Bewertung unter anderem Verkehrsleistung und Zwischenfälle und betrachten einen Zeitraum von 30 Jahren. Neben Flugzeug-Totalverlusten werden auch schwere Zwischenfälle erfasst. Dabei muss es sich nicht unbedingt um Unfälle im klassischen Sinn handeln, es kann auch um Beinahe-Kollisionen oder riskante Situationen gehen.
Je länger ein Unfall zurückliegt, umso schwächer wirkt er sich auf den JACDEC-Sicherheitsindex aus. Verschiebungen in der Liste bedeuten also nicht, dass die betreffenden Unternehmen nicht mehr sicher sind.
Germanwings nicht in Liste
Die deutsche Germanwings, die 2015 mit einem vorsätzlich in die Alpen gelenkten Airbus die Sicherheitsdebatte in der Zivilluftfahrt beherrschte, war wegen ihrer Verkehrsleistung nicht unter den 60 weltgrößten Airlines. Dadurch verzeichnete 2015 keine einzige Gesellschaft aus der betrachteten Gruppe ein größeres Unglück.
Jedoch gab es Unfälle, bei denen Flugzeuge als Totalverlust abgeschrieben werden mussten - Menschenleben waren dabei nicht zu beklagen. Entsprechende Unglücke hatten die Gesellschaften Turkish Airlines und Air Canada - sowie die südkoreanische Asiana: Im April hatte einer ihrer A320-Jets rund 300 Meter vor dem japanischen Flughafen Hiroshima eine Antenne des Landesystems gestreift und mit dem Heck den Boden berührt. Die Passagiere kamen mit dem Schrecken davon - der Airbus dagegen wurde aufgrund seiner Beschädigungen verschrottet.
Das JACDEC in Hamburg ist eine weltweit angesehene Institution mit globaler Datenbank. Sie arbeitet mit den führenden Luftfahrtbehörden zusammen.
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