Der Vorsitzende der US-Notenbank Federal Reserve, Jerome Powell, hat ein flexibles Vorgehen bei der Geldpolitik signalisiert und damit an den Finanzmärkten Sorgen vor einem zu straffen Kurs gedämpft. "Wir sind bereit, die Geldpolitik rasch und flexibel anzupassen", sagte Powell. "Angesichts der verhaltenen Inflationswerte, die wir gesehen haben, werden wir geduldig sein und beobachten, wie sich die Wirtschaft entwickelt."
Die US-Industrie hatte jüngst deutlich an Schwung verloren und damit unter Investoren zu Jahresbeginn Sorgen um die Konjunktur geschürt. Powell betonte, die Notenbank höre sorgfältig auf die Sorgen der Finanzmärkte. Man sei bereit, alle Instrumente zu nutzen, um die Wirtschaft - falls nötig - zu stützen. "Es gibt keinen vorab festgelegten Pfad für die Geldpolitik", sagte Powell.
Angesichts der massiven Kritik von US-Präsident Donald Trump am Zinskurs der Fed stellte Powell zudem klar, dass die Notenbank ihre Entscheidungen unabhängig von der Politik treffe. Falls er vom Präsidenten zum Rücktritt aufgefordert würde, würde er diesem nicht Folge leisten, betonte Powell. Er habe derzeit kein Treffen mit Trump auf seiner Agenda und unterhalte auch keine direkte Kommunikationslinie zum Weißen Haus.
Die US-Börsen reagierten mit steigenden Kursen auf die Signale Powells, bei Zinserhöhungen nichts zu überstürzen. Der jüngst veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht hob die Stimmung unter den Investoren ebenfalls - nicht nur in den USA: Auch der Dax erholte sich durch die Nachrichten aus den USA deutlich und schloss mit einem Plus von 3,37 Prozent.
spiegel
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