Deutsche Anschlagsopfer befanden sich auf Drei-Länder-Reise

  13 Januar 2016    Gelesen: 806
Deutsche Anschlagsopfer befanden sich auf Drei-Länder-Reise
Bei dem Anschlag in Istanbul wurden mehrere Deutsche getötet. Bislang bestätigt ist, dass drei Opfer aus Rheinland-Pfalz kamen, zwei aus Brandenburg, eines aus Berlin und eines aus Hessen.

Woher die deutschen Opfer kamen

Bei dem Terroranschlag in Istanbul am Dienstag wurden zehn Menschen getötet, acht von ihnen kamen aus Deutschland. Die hessische Staatskanzlei in Wiesbaden teilte mit, dass ein 67 Jahre alter Mann aus Nordhessen getötet worden sei. Seine 50-jährige Frau sei bei der Attacke verletzt worden. Woher die Opfer genau stammten, wurde auch auf Anfrage zunächst nicht bekanntgegeben. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sprach den Angehörigen und Freunden der Opfer sein Mitgefühl aus und verurteilte "dieses feige Verbrechen aufs Schärfste".

Drei Tote kamen aus Rheinland-Pfalz, sagte ein Polizeisprecher in Mainz. Die Angehörigen seien inzwischen informiert worden. So starb ein Ehepaar aus Mainz - ein 61 Jahre alter Mann und seine 59 Jahre alte Frau. Außerdem wurde ein 73 Jahre alter Mann aus Bad Kreuznach getötet, wie ein Sprecher des Mainzer Innenministeriums sagte. Die Ehefrau des Mannes aus Bad Kreuznach erlitt demnach schwere Verletzungen und liegt in einer Istanbuler Klinik.

Unter den Toten sind außerdem ein Mann aus Berlin und ein Ehepaar aus Brandenburg. Mehrere Verletzte befinden sich offenbar in kritischem Zustand.

Die deutschen Anschlagsopfer befanden sich nach Angaben des Reiseveranstalters "Lebenslust Touristik" auf einer Drei-Länder-Erlebnisreise. Sie kamen aus dem gesamten Bundesgebiet. Insgesamt zählte die Reisegruppe 33 Mitglieder, wie der Sprecher des Reiseunternehmens, Ingo Leßmann von der sk-medienconsult, sagte.

Ein Teil dieser Reisenden habe an einem Gruppenausflug zu den Wahrzeichen Istanbuls teilgenommen. Auf dieser Tour lag auch der Anschlagsort in der Nähe der Hagia Sophia und der Blauen Moschee. Andere Urlauber hätten ein individuelles Programm absolviert. Wie viele Reisende an der Gruppenveranstaltung teilgenommen hätten, sei noch nicht klar, sagte Leßmann.

Die "Drei-Länder-Reise" umfasse Istanbul, Dubai und Abu Dhabi. "Die Reisegruppe sollte von Istanbul über Dubai nach Abu Dhabi reisen", sagte Leßmann. In der türkischen Metropole seien die Urlauber am Montag angekommen. Die Weiterreise nach Dubai sei für den Mittwoch geplant gewesen.

Zwei Vertreter der Geschäftsführung seien auf dem Weg nach Istanbul zu der Reisegruppe, teilte der Reiseveranstalter der Nachrichtenagentur dpa zufolge mit. Auch Seelsorger sollten eingesetzt werden. Es gebe zwar einen Kontakt zum Reiseleiter am Ort, aber die Gruppe sei wegen der türkischen Nachrichtensperre abgeschirmt.

Innenminister de Maizière reist nach Istanbul

Bundesinnenminister Thomas de Maizière reist heute nach Istanbul. Er wolle seinen türkischen Kollegen Efkan Ala treffen und sich ein Bild von der Lage machen, sagte eine Sprecherin des Innenressorts in Berlin. Insgesamt starben bei dem Anschlag zehn Menschen.

Internationale Reaktionen

Politiker reagierten bestürzt auf die Nachricht von dem Anschlag - nicht nur in Deutschland. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sprach von "Stunden der Trauer, der Wut und des Entsetzens". Frankreichs Präsident François Hollande sprach von einem "abscheulichen Terroranschlag" und ergänzte: "Dieser Akt schändlicher Gewalt muss mehr denn je unsere gemeinsame Entschlossenheit stärken, den Terrorismus zu bekämpfen."

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte, es handele sich um ein "verachtenswertes Verbrechen". Den Angehörigen der Opfer sprach er sein Beileid aus und forderte, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Das Auswärtige Amt in Berlin richtete einen Krisenstab ein.

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