Im Fall des nach fast drei Monaten wieder aufgetauchten 13-jährigen Mädchens in den USA hat die Polizei weitere Details zu ihrer Entführung und der Ermordung ihrer Eltern bekanntgegeben. Der 21-jährige Tatverdächtige habe die Entführung von Jayme Closs von langer Hand geplant und es ursprünglich gezielt auf das Mädchen abgesehen, sagte der Polizeichef des Verwaltungsbezirks Barron, Chris Fitzgerald. Die Hintergründe der Tat seien jedoch weiterhin unklar.
Die Eltern von Jayme Closs waren im Oktober erschossen im Haus der Familie rund 120 Kilometer nordöstlich von Minneapolis aufgefunden worden. Das Mädchen wurde seither vermisst. Am Donnerstag sprach die 13-Jährige dann im Dorf Gordon nahe des Lake Superior (Oberer See) eine Einwohnerin an, nachdem Sie aus einer Hütte in einer Waldgegend entkommen war. Der 21-jährige Jake Thomas Patterson soll sie dort gefangen gehalten haben.
Patterson, der am Freitag festgenommen worden war, habe die Tat sorgfältig geplant, sagte Fitzgerald. Demnach habe sich der 21-Jährige die Haare abrasiert, um nicht erkannt zu werden. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Mannes wurden den Angaben zufolge mehrere Waffen gefunden. Darunter sei auch die mutmaßliche Tatwaffe gewesen, mit der Patterson die Eltern von Jayme Closs erschossen haben soll.
Kein Kontakt im Vorfeld
Offen sei weiterhin, warum der 21-Jährige die Familie Closs für die Tat ausgewählt hatte. Der junge Mann habe zwar vor knapp drei Jahren in derselben Fleischfabrik wie die Eltern von Jayme Closs gearbeitet, allerdings nur einen Tag lang. Es gebe keinen Hinweis, dass er in der Fabrik mit den Eltern Kontakt hatte. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte der Verdächtige vor der Tat niemals mit der Familie zu tun.
Der 13-Jährigen gehe es gut, "soweit es die Umstände erlauben", sagte Fitzgerald. Sie könne das Krankenhaus verlassen und habe bereits mit den Ermittlern gesprochen. Ob der Täter Jayme Closs während der Entführung etwas angetan hatte, blieb offen. Das Mädchen wird nun zu Verwandten gebracht.
Quelle: n-tv.de
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