Nordsee: Sieben weitere tote Pottwale gesichtet

  13 Januar 2016    Gelesen: 758
Nordsee: Sieben weitere tote Pottwale gesichtet
Nach dem Fund von zwei gestrandeten Pottwalen auf Wangerooge sind nun auch vor Helgoland und den Niederlanden sieben verendete Tiere entdeckt worden. Die Kadaver müssen schnell geborgen werden - denn bei der Verwesung entstehen gefährliche Gase.
Einer der Wale trieb zwischen Düne und Hauptinsel Helgolands, der andere etwas weiter nordöstlich von Helgoland, wie das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Tönning mitteilte. Das Gewässerschutzschiff "Neuwerk" aus Cuxhaven ist zum Fundort aufgebrochen. Die Besatzung soll entscheiden, ob die Wale noch an Land geschleppt werden können oder anders geborgen werden müssen.

Ob die vor Helgoland treibenden Tiere zu den zwei am Freitag vor Wangerooge gefundenen Tieren gehören, konnte ein WSA-Sprecher nicht sagen. Auch über die Todesursache und den Verwesungszustand der Tiere vor Helgoland gab es zunächst keine Informationen.
Die Bergung der auf Wangerooge angespülten Wale gestaltet sich schwierig. Da sich im Bauch der Kadaver gefährliche Gase sammeln, wollen Experten die Tiere nun vor Ort untersuchen. Ein Tierarzt soll prüfen, wie stark die Wale bereits verwest sind und ob eine Gefahr von den Kadavern ausgeht. Naturschützer hatten die toten Pottwale am Freitag an der Ostspitze der ostfriesischen Insel entdeckt.

Die Verwesungsgase in den Tieren können durch Körperöffnungen austreten und sind zudem gesundheitsgefährdend - sie könnten sogar zum Bersten der Kadaver führen. Der Fundort an der Ostspitze der ostfriesischen Insel ist deshalb abgesperrt. Bevor die beiden fast zwölf und 13 Meter langen Wale geborgen werden können, müssen nach Angaben des Umweltministeriums in Hannover erst die Gase abgelassen werden. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, die Kadaver anzustechen.

Ein Tierarzt vom Cuxhavener Fischinstitut und Mitarbeiter von der Nationalparkverwaltung sollen die toten Wale nun erneut untersuchen. Sie sollen einschätzen, wie weit die Verwesung vorangeschritten ist und ob von den Tieren eine Gefahr ausgeht. Wenn dies nicht der Fall ist, werden sie die Kadaver zur Entsorgung freigeben. Dazu sollen die Wale in den Hafen von Hooksiel geschleppt werden.

Auch an der Küste der niederländischen Wattenmeer-Insel Texel sind fünf Pottwale angespült worden. Alle Meeressäuger sind nach Angaben der Behörden inzwischen verendet. Experten sollten nun die Todesursache der Tiere untersuchen, teilte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums in Den Haag mit. Eine Rettungsaktion, die von dem Ministerium koordiniert worden war, wurde in der Nacht wegen schlechten Wetters gestoppt.

Die fünf Wale waren am Dienstag noch lebend in der Brandung an der Südspitze der Insel entdeckt worden. Warum sie in die Nordsee gelangt waren, ist noch unklar. Nach Angaben von Meeresbiologen hatten die Pottwale in dem untiefen Wasser kaum eine Überlebenschance. In den kommenden Tagen sollten die Kadaver geborgen werden.

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