Das teilte der neue Bundesvorstand in Köln mit [audio-link]. Der Ditib-Vorsitzende Türkmen kündigte zudem als Reaktion auf die Kritik der vergangenen Jahre einen Neustart an. Man sei zur Zielscheibe geworden, es habe aber auch eigene Versäumnisse gegeben. Türkmen warb für eine Deeskalation in der Debatte und forderte eine Rückbesinnung auf Sachthemen.
Angesprochen auf die Affäre um Imame, die für Ankara gespitzelt haben sollen, betonte Türkmen, man habe dazu schon alle nötigen Informationen gegeben. Es sei damals keine Anklage erhoben worden.
Loslösung von Diyanet?
Politiker in Bund und Ländern fordern seit Langem eine Loslösung der Ditib von der türkischen Religionsbehörde Diyanet. 2017 ermittelte die Bundesanwaltschaft gegen 19 Imame. Sie sollen im Auftrag der türkischen Regierung mutmaßliche Gegner von Präsident Erdogan ausspioniert haben.
Religionswissenschaftler Beck von der Universität Bochum kritisierte, die Ditib versuche ihre Fassade neu zu streichen, habe aber noch nicht mal Farbe mitgebracht. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linkenspartei im Bundestag, Dagdelen, teilte mit, die Ditib sei mit dem neuen Vorstand mehr denn je ein verlängerter Arm des türkischen Präsidenten Erdogan in Deutschland. Die türkische Führung versuche unverhohlen, die islamischen Gemeinden in Deutschland noch stärker unter ihre Kontrolle zu bringen und den Einflussbereich auch auf andere europäische Staaten auszuweiten.
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