Im umstrittenen Prozess gegen Viktor Janukowitsch hat ein Kiewer Gericht den ukrainischen Ex-Präsidenten des Hochverrats schuldig gesprochen. Es sei erwiesen, dass er Russland Beihilfe zur Führung eines Angriffskrieges geleistet habe, urteilte der Richter des Stadtbezirksgerichts ukrainischen Medien zufolge.
Das Strafmaß ist noch nicht bekannt. Dem einstigen Politiker drohen bis zu 15 Jahre Haft und die Beschlagnahmung seines Eigentums. Der 68-Jährige soll unter anderem nach seiner Absetzung die Annexion der Halbinsel Krim durch Russland begünstigt haben.
Janukowitsch hatte im Februar 2010 die Präsidentenwahl gegen die prowestliche Regierungschefin Julia Timoschenko gewonnen. Prowestliche Proteste führten schließlich zu seinem Sturz im Februar 2014. Bei den Auseinandersetzungen wurden Demonstranten und Polizisten durch Schusswaffen getötet. Im Anschluss floh er nach Russland.
Der Prozess wurde in Abwesenheit des Angeklagten seit Mai 2017 geführt. Janukowitsch nahm per Videokonferenz aus seinem russischen Exil teil. Die Verteidigung sieht das Verfahren als politisch motiviert an. Mehr als 50 hochrangige Zeugen, darunter der aktuelle Staatschef Petro Poroschenko und Ex-Ministerpräsident Arseni Jazenjuk, wurden befragt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es ist das erste Verfahren gegen ein ehemaliges Staatsoberhaupt in der Ukraine.
Quelle: n-tv.de
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