Deutscher Arbeitsmarkt ist in guter Verfassung

  27 Januar 2019    Gelesen: 962
Deutscher Arbeitsmarkt ist in guter Verfassung

Die Lage am deutschen Arbeitsmarkt bleibt Experten zufolge weiterhin gut - auch wenn die Zahl der Jobsucher im Januar wegen der üblichen Winterpause im Vergleich zum Vormonat deutlich gestiegen sein dürfte. Von einem Alarmsignal könne keine Rede sein.

Die Zahl der Jobsuchenden am deutschen Arbeitsmarkt dürfte nach Einschätzung von Experten im Januar saisonbedingt stark gestiegen sein. Dank der robusten Wirtschaft sei der Arbeitsmarkt aber grundsätzlich in guter Verfassung, berichteten Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Nach den Berechnungen der Ökonomen waren im Januar etwa 2,391 Millionen Männer und Frauen ohne Job. Das wären rund 181.000 mehr als im Dezember, aber rund 179.000 weniger als vor einem Jahr. Die offiziellen Arbeitsmarktzahlen gibt die Bundesagentur für Arbeit am 31. Januar bekannt.


Wegen des kalten Winterwetters ruhe vor allem in den Außenberufen, wie im Bau, in Gärtnereien oder in der Landwirtschaft häufig die Arbeit, so die Experten. Betriebe trennten sich deshalb über den Winter von einem Teil ihrer Belegschaft. Ohne diesen saisonalen Effekt wäre die Zahl der Arbeitslosen im Januar der Prognose zufolge um 10.000 bis 15.000 gesunken.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar sei kein Alarmsignal, sagte Deutsche-Bank-Volkswirt Marc Schattenberg. Der Arbeitsmarkt sei nach wie vor in guter Verfassung. Das liege unter anderem an der kräftigen Konjunktur im Land, die durch die Binnenwirtschaft gestützt werde. Dies dürfte sich im laufenden Jahr nicht ändern, schätzte Schattenberg.

Ifo-Chef spricht von Abschwung


Dagegen drücke der immer näher rückende Brexit weiterhin auf die Stimmung der Unternehmen, so die Ökonomen. Der für Ende März geplante Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union sei eine ständige Belastung und bremse etwa mögliche Investitionen. Das Münchner Ifo-Institut bestätigte diese Einschätzung: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft verschlechterte sich zu Jahresbeginn weiter.

"Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem Abschwung", hatte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Freitag kommentiert. Optimistischer zeigt sich dagegen Commerzbank-Ökonom Eckart Tuchtfeld. "2018 hat uns gelehrt dass die Wirtschaft ganz gut mit den Risiken klarkommt", so der Ökonom auch mit Blick auf den brodelnden Handelskonflikt der USA mit China. "Aus wirtschaftlicher Sicht wäre es für alle der glücklichste Ausgang, wenn Großbritannien sich doch noch für einen Verbleib in der EU entscheidet", so KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner.

Für 2019 rechnen die Volkswirte mit weiter sinkender Arbeitslosigkeit und mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von unter fünf Prozent. 2018 lag die Quote im Schnitt bei 5,2 Prozent.


Quelle: n-tv.de


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