Nach der Einschätzung des Forscherteams um die Geologen Simon Lewis und Mark Maslin starben 55 Millionen Ureinwohner Amerikas nach der Eroberung Amerikas, die am Ende des 15. Jahrhunderts begann.
Zur häufigsten Todesursache unter den Einheimischen wurden Erkrankungen, die die Kolonisten zu den neuen Ufern brachten und an denen 90 Prozent der Bevölkerung starben. Neben Grippe erwiesen sich Masern und Pocken als besonders tödlich.
Weil so viele Menschen in so kurzer Zeit starben oder wegen des gesellschaftlichen Zusammenbruchs keine Landbestellung mehr durchführten, wurden 56 Millionen Hektar Agrarflächen verlassen, was mit der Fläche des heutigen Frankreichs vergleichbar ist.
Die Pflanzen des mit Wäldern überwucherten Territoriums entzogen der Atmosphäre eine enorme Menge von Kohlendioxid. Dieser Vorgang verlief vor dem Hintergrund einer natürlichen leichten Abkühlung und führte zu einer markanten Klimaänderung, so die Wissenschaftler. Sie sei als Kleine Eiszeit bekannt und habe zwischen 1594 und 1677 ihren Höhepunkt erreicht.
Die Analyse von Eisbohrkernen aus der Antarktis bestätigt den Zusammenhang, den die Autoren zwischen der Kleinen Eiszeit und dem dramatischen Rückgang der einheimischen Bevölkerung Amerikas herstellten. Die im Eis enthaltenen Luftblasen zeigen laut dem Forscher-Team einen Abfall in der atmosphärischen CO2-Konzentration um diese Zeit.
Laut Ed Hawkins, Professor für Klimawissenschaft an der britischen University of Reading, der an der Studie nicht teilnahm, beweist die Recherche von Lewis, Maslin und ihren Kollegen, dass „menschliche Aktivitäten das Klima deutlich vor dem Beginn der industriellen Revolution beeinflussten“, schreibt der britische Sender BBC.
sputniknews
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