Vor gut einer Woche erklärte sich Juan Guaidó selbst zum Interimspräsidenten. Seitdem tobt ein Machtkampf in dem südamerikanischen Land. Neuen Vermittlungsversuchen mit dem sozialistischen Staatschef Nicolás Maduro hat der Oppositionsführer Guaidó nun eine Absage erteilt. "Die Krise in Venezuela ist mit einem Dialog nicht zu lösen", sagte er in einem Interview mit dem mexikanischen Sender Milenio TV.
Mexiko und Uruguay hatten zuletzt zu einer internationalen Konferenz eingeladen, um die Basis für neue Gespräche zwischen der Regierung und der Opposition zu legen. Guaidó sagte, er werde an dem Treffen in Montevideo nicht teilnehmen. "Maduro ist ein Diktator", sagte der 35-Jährige in einem Gespräch mit dem kolumbianischen Sender NTN24. "Wenn er von Dialog spricht, will er nur Zeit gewinnen." Verhandlungen zwischen Maduro und der Opposition waren bereits 2017 in der Dominikanischen Republik gescheitert.
Was die internationale Diplomatie angeht, erzielte zuletzt Guaidó zahlreiche Erfolge. Das EU-Parlament erkannte ihn am Donnerstag als rechtmäßigen Übergangsstaatschef Venezuelas an. Deutschland und mehrere andere europäische Staaten haben Maduro ein Ultimatum bis Sonntag gestellt, um freie und faire Neuwahlen auszurufen. Andernfalls wollen sie Guaidó wie bereits die USA und eine Reihe lateinamerikanischer Länder als legitimen Interimsstaatschef anerkennen.
spiegel
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