„Wenn eine kleine Grenzkorrektur der Preis für das endgültige Friedensabkommen ist, dann muss das akzeptabel sein“, sagte Thaci bei einer Podiumsdiskussion im Rechercheinstitut Council on Foreign Relations laut der kosovarischen Zeitung „Gazeta Express“.
Zugleich nannte er aber strategisch wichtige Gebiete, deren Übergabe für Pristina nicht in Frage komme: Das Wasserkraftwerk „Gazivoda“, die Stadt Mitrovica und der in der Nähe liegende Industriekomplex „Trepça“.
Thaci lobte die Zusammenarbeit des Kosovo mit den USA in höchsten Tönen: Jedes Mal, wenn sein Land mit Washington kooperiert habe, sei es siegreich geworden. „Selbst wenn die Kompromisse anfangs ernsthaft waren, stellten sie sich als beste strategische Entscheidungen heraus“, so Thaci.
Er unterstrich die Bedeutung eines Übereinkommens mit Belgrad: „Es wird kein einfacher Prozess sein, einen Friedensvertrag zwischen dem Kosovo und Serbien auszuhandeln. Doch das ist der einzige Weg vorwärts, um einen Rückfall in Spannungen und Konflikte zu vermeiden.“
Kosovo werde aber keine Lösung akzeptieren, die Washington ablehne. Denn die Unterstützung der USA für das mögliche Abkommen mit Serbien sei „lebenswichtig“.
Im vergangenen Januar hatte Thaci den russischen Staatschef Wladimir Putin nach Kosovo eingeladen. Sein „aufrichtiges Gespräch“ mit Putin vor zwei Monaten in Paris habe ihn begeistert, so der 50-Jährige. Damals hatten sich die beiden in Paris — wohl erstmals — die Hände geschüttelt.
„Präsident Putin sagte damals, dass er, wenn sich das Kosovo und Serbien auf friedlichem Wege auf ein Friedensabkommen einigen sollten, dieses Dokument unterstützen werde“, so der kosovarische Präsident.
Thaçi war im Kosovo-Krieg Mitbegründer und Anführer der paramilitärischen Organisation UÇK. Nach Angaben der ehemaligen Schweizer Chefanklägerin des Den Haager UN-Tribunals, Carla Del Ponte, und nach Erkenntnissen des Europarat-Ermittlers Dick Marty war Thaçi in illegalen Organhandel und weitere Kriegsverbrechen verwickelt.
sputniknews
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