Donald Trump hat den ehemaligen Wall-Street-Ökonomen David Malpass als neuen Weltbank-Chef vorgeschlagen. Der 62-jährige Malpass, bislang Staatssekretär im Finanzministerium, soll Jim Yong Kim ersetzen. Dieser hatte im Januar überraschend sein Amt an der Spitze der Weltbank niedergelegt.
Trump greift damit dem offiziellen Beginn der Bewerbungsphase um den Chefposten vor. Sie beginnt erst am Donnerstag und läuft bis Mitte März. Nach Angaben des Weißen Hauses habe Finanzminister Steven Mnuchin den US-internen Auswahlprozess gemeinsam mit Präsidententochter Ivanka Trump geführt.
Traditionsgemäß stellen die USA den Präsidenten der Weltbank. Die Schwesterorganisation, der Internationale Währungsfonds (IWF), wird dagegen meist von einem Europäer geführt; derzeit von der Französin Christine Lagarde.
Beschlossene Sache ist die Personalie mit Trumps Nominierung aber noch nicht. Das letzte Wort haben die Gremien der Weltbank, der 189 Mitgliedsländer angehören und die vor allem Projekte zur Armutsbekämpfung unterstützt. Zuletzt hatte es Rufe nach einer Reform dieser Regelung gegeben. Sie dürften nach der Nominierung von David Malpass lauter werden.
Malpass hatte sich in der Vergangenheit kritisch zu multilateralen Organisationen geäußert und gilt als Globalisierungsskeptiker. Internationale Institutionen wie die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) gäben "viel Geld" aus, seien aber "nicht sehr effizient", sagte Malpass.
spiegel
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