Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron verliert zum zweiten Mal binnen weniger Wochen einen engen Vertrauten und wichtigen Mitarbeiter. Sein Sonderberater und Chefstratege Ismaël Emelien kündigte im Magazin "Le Point" an, den Elysée-Palast zu verlassen. Zur Begründung nannte der Macron-Vertraute der ersten Stunde ein Buchprojekt über progressive Politik. Der Präsident hat seinen Beratern untersagt, Bücher zu veröffentlichen, während sie für ihn arbeiten.
Emelien wird den Präsidentenpalast nach eigenen Angaben bis Anfang April verlassen. Der 31-Jährige ist seit Jahren ein enger Weggefährte Macrons und gehört dem engsten Zirkel um den Präsidenten an.
Der verschwiegene Politik-Stratege war schon während des Wahlkampfes einer der wichtigsten Ideengeber Macrons. Später versorgte er den Präsidenten, aber auch Minister und Abgeordnete mit Argumentationsstützen zu aktuellen politischen Themen. So stammt von ihm Macrons berühmter Satz "Make our planet great again" als Reaktion auf den von US-Präsident Donald Trump angekündigten Austritt der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen.
Schwieriger Zeitpunkt
Zuletzt war Emelien aber auch in der Affäre um eine mutmaßliche Prügelattacke auf Demonstranten von Macrons früherem Sicherheitsmitarbeiter Alexandre Benalla unter Druck geraten. Er soll Benalla mit teils unlauteren Methoden unterstützt haben. Emelien betonte allerdings, sein Ausscheiden aus dem Elysée-Palast hänge ausschließlich mit seinem Buchprojekt zusammen. Jede andere Interpretation wäre "falsch".
Mit Emelien verliert Macron zum zweiten Mal in kurzer Zeit einen Vertrauten der ersten Stunde. Im Januar hatte sein Redenschreiber und Kommunikationsberater Sylvain Fort seinen Abschied verkündet. Als Grund nannte er persönliche Motive: Nach zweieinhalb Jahren "pausenloser Arbeit" wolle er sich beruflich und privat anderen Projekten widmen und vor allem mehr Zeit mit seiner Familie verbringen.
Die Abgänge kommen für Macron zu einem schwierigen Zeitpunkt. Seine Beliebtheitswerte sind an einem Tiefpunkt angelangt. Vor allem die "Gelbwesten"-Bewegung setzt seiner liberalen Regierung zu.
Quelle: n-tv.de
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