Parlamentsbericht nennt Facebook "Gangster"

  18 Februar 2019    Gelesen: 800
Parlamentsbericht nennt Facebook "Gangster"

Das britische Unterhaus stellt dem Onlineriesen Facebook ein vernichtendes Urteil aus: Das Unternehmen verstoße absichtlich gegen Gesetze. Firmenchef Zuckerberg verweigere dem Parlament seinen Respekt. Facebook droht nun eine strengere Aufsicht.

Facebook hat nach Einschätzung des britischen Parlaments "vorsätzlich und wissentlich" gegen Datenschutz- und Wettbewerbsrecht verstoßen. In einem Bericht fordern Abgeordnete in London, dass Social-Media-Unternehmen für Inhalte, die auf ihren Seiten geteilt werden, Verantwortung übernehmen. "Unternehmen wie Facebook sollten sich nicht wie "digitale Gangster" in der Online-Welt verhalten dürfen", zitiert der "Guardian"aus dem Bericht.

Seit 2017 hatten Parlamentarier mitunter untersucht, welche Rolle "Fake News" beim US-Wahlkampf sowie beim Brexit-Referendum gehabt haben könnten. Der Bericht befasst sich auch mit dem Datenskandal um Cambridge Analytica. In dem Fall hatte der Entwickler einer Umfragen-App vor rund fünf Jahren Informationen von Dutzenden Millionen Facebook-Nutzern an die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica weitergegeben.In dem Parlamentsbericht heißt es nun, Facebook sei bereit, sich über Datenschutzeinstellungen seiner Nutzer hinwegzusetzen, um Daten an App-Entwickler weiterzugeben.

Die Parlamentarier fordern einen verbindlichen Verhaltenskodex, auf dessen Basis Technologieunternehmen gegen "schädliche und illegale Inhalte" auf ihren Seiten vorgehen müssten.Eine unabhängige Regulierungsbehörde sollte dies überwachen und hohe Bußgelder verhängen, wenn Unternehmen sich nicht daran hielten, heißt es in dem Bericht des Ausschusses für Digitales, Kultur, Medien und Sport.

Die Abgeordneten werfen Facebook-Chef Mark Zuckerberg darin auch "Missachtung" des britischen Parlaments vor, weil er sich geweigert hatte, dort zum Umgang seines Unternehmens mit Nutzerdaten auszusagen. Der Ausschuss hatte Zuckerberg im Zuge des Datenskandals um Cambridge Analytica aufgefordert, persönlich zu erscheinen.

Quelle: n-tv.de


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