Keine 4,20 Meter lang, aber auf Wunsch mit echtem Allradantrieb: So was gibt es bei Mini-SUV nicht sehr häufig, fast alle Konkurrenten begnügen sich in dieser Klasse mit Frontantrieb. Ist billiger, spart Sprit und den Kunden scheint es egal zu sein. Wer aber auf Allrad nicht verzichten möchte, weil er vielleicht in einer Gegend mit sicherem Winter-Schneefall lebt, und gleichzeitig für ein SUV kein Vermögen ausgeben will, der könnte mit dem - inklusive Allrad - mindestens 23.550 Euro teuren Suzuki Vitara richtig liegen.
Der japanische Fünftürer ist zwar schon seit vier Jahren auf dem Markt, erhielt aber im vergangenen Herbst eine Modellpflege mit diversen optischen Änderungen und einem neuen Motor. Der 1,0-Liter-Benziner ist, wie in dieser Hubraumklasse heute üblich, zwar nur mit drei Zylindern bestückt, aber trotzdem ein munteres Kerlchen, das den Vitara zunächst flott vorantreibt.
Nur wenn es richtig hurtig gehen muss, kommt das Motörchen an seine Grenzen, ab 4000 Umdrehungen lässt es trotz Turbounterstützung deutlich nach und 170 Newtonmeter Drehmoment sind ja heute auch nicht mehr die Welt. Zudem verfügt das Getriebe nur über fünf Vorwärtsgänge und die sind oben lang übersetzt. Das soll Sprit sparen und die CO2-Bilanz verbessern, schmälert aber den Fahrspaß und zwingt schon an kleineren Steigungen zum Zurückschalten in den dritten Gang.
Einfach laufen lassen
Dafür kann man den Vitara auf ebenen Strecken im höchsten Gang schön laufen lassen und das passt auch besser zu seinem eher gemütlichen Grundcharakter. Die Sitze sind bequem, die Platzverhältnisse stimmen angesichts der Gesamtlänge sogar hinten und der Kofferraum fasst zwar nur 375 Liter, kann aber immerhin bei Verzicht auf Fondpassagiere bis zu 1120 Liter einladen. Der Vitara empfiehlt sich insgesamt eher als ehrlicher Kumpel für jeden Tag und nicht als Begleiter für die lange Reise. Zumal auch die Fahrdaten nicht vollends überzeugen: 12 Sekunden vergehen, bis 100 km/h erreicht sind, deutlich länger benötigt der Japaner, wenn die mit 175 km/h angegebene Höchstgeschwindigkeit erreicht werden soll. Auch wenn er voll beladen ist, hat der Dreizylinder zu kämpfen.
Der bei Suzuki Allgrip genannte Allradantrieb ist dagegen ein Highlight des Fahrzeugs. Es lässt dem Fahrer die Wahl zwischen vier Modi, von "Auto" über "Sport" bis zu "Snow" und "Lock". Während "Snow" sich selbst erklärt und "Lock" nur fürs Gelände gedacht ist, dürfte "Auto" fast immer die richtige Wahl sein. Hier werden zunächst nur die Vorderräder angetrieben, erst wenn es an Grip mangelt, wird bis zu 50 Prozent der Kraft an die Hinterachse weitergeleitet. In der Einstellung "Sport" wird beim Anfahren und bei Beschleunigungen mehr Kraft an die Hinterachse geleitet. Das funktioniert alles einwandfrei, man merkt die Routine des Herstellers in Sachen Four-Wheel-Drive.
Kein Diesel mehr im Programm
Erwähnt sei, dass es den Vitara inzwischen zwar (leider) nicht mehr mit Dieselmotor gibt, aber als zweiter Antrieb ein 1,4-Liter-Turbobenziner im Angebot ist, der mit deutlich besserem Durchzug, höherer Vmax und besseren Spurteigenschaften überzeugt. Allerdings verkauft Suzuki diese Variante ausschließlich in der Comfort+ Version, die es für den 1,0-Liter gar nicht gibt. Durch die bessere Ausstattung, unter anderem mit Navi und LED-Licht, und den stärkeren Motor liegt der Grundpreis hier schon bei 28.350 Euro.
Diese Investition ist letztlich nur nötig, wenn man wirklich auch mal auf die lange Strecke will, ansonsten reicht der kleine Ottomotor aus. Und dank diverser Assistenzsysteme, Klimaautomatik, Rückfahrkamera, 17-Zoll-Alus und anderer Nettigkeiten ab Werk muss man eigentlich nur noch 550 Euro in den Metallic-Lack investieren, dann hat man ein rundes Paket und eines der wenigen "echten SUV" in dieser Klasse.
Quelle: n-tv.de
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