EZB und Bank von England wollen Euro-Versorgung bei Brexit sicherstellen

  05 März 2019    Gelesen: 1050
EZB und Bank von England wollen Euro-Versorgung bei Brexit sicherstellen

Frankfurt (Reuters) - Die Europäische Zentralbank und die Bank von England treffen Vorsorge für den immer näher rückenden Brexit.

Beide Notenbanken wollen sicherstellen, dass britische Geldhäuser im Falle von Turbulenzen an den Finanzmärkten ausreichend mit Euro versorgt werden. Im Rahmen eines Devisentausch-Abkommens könne die Bank von England die Gemeinschaftswährung künftig britischen Instituten anbieten, teilte die EZB am Dienstag in Frankfurt mit. Die Bank von England wolle dadurch das Funktionieren der Märkte unterstützen. Großbritannien plant für Ende März den Austritt aus der Europäischen Union. Noch ist aber unklar, ob ein ungeregelter Brexit ohne Austrittsabkommen, der chaotische Folgen haben könnte, vermieden werden kann.

Die EZB und die britischen Währungshüter setzten eine bereits bestehende Vereinbarung zum Devisentausch in Kraft - in der Fachwelt “Währungsswaps” genannt. Sollten umgekehrt Institute im Euro-Raum die britische Währung benötigen, stünden wiederum die Notenbanken der Euro-Länder dazu bereit. Im Austausch für die Gemeinschaftswährung erhält die EZB im Zuge des Abkommens britisches Pfund von der Bank von England.

Devisentausch-Abkommen sind in der Vergangenheit wiederholt eingesetzt worden, um Turbulenzen an den Finanzmärkten im Krisenfall einzudämmen. So hatte die EZB ähnliche Vereinbarungen mit der US-Notenbank während der Finanzkrise genutzt, als der Geldmarkt auszutrocknen drohte. Banken hatten damals Probleme, sich ausreichend mit Fremdwährungen zu versorgen.

Die Vereinbarung mit der Bank von England ist Teil eines ganzen Netzwerks von Abkommen, an dem auch die Bank von Kanada, die Schweizerische Nationalbank, die Bank von Japan und die Federal Reserve der USA beteiligt sind. Diese Arrangements wurden im Oktober 2013 beschlossen. Sie lösten damals befristete bilaterale Vereinbarungen unter den Notenbanken ab. Ziel war es unter anderem, das weltweite Finanzsystem stabiler zu machen.


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