Saudi Arabien isoliert Iran – 50 Millionen US-Dollar an Somalia für Abbruch von Beziehungen mit Teheran

  18 Januar 2016    Gelesen: 840
Saudi Arabien isoliert Iran – 50 Millionen US-Dollar an Somalia für Abbruch von Beziehungen mit Teheran
Saudi Arabien hat Somalia diesen Monat Hilfszahlungen in Höhe von 50 Millionen US-Dollar versprochen im Gegenzug für den Abbruch der Beziehungen Mogadischus mit Iran, welche zahlreiche Stellvertreterkriege mit Riad führt. Das belegen Dokumente, die Reuters vorlegen.
Auch wenn es vonseiten Mogadischus noch keinerlei offizielle Bestätigung dafür gibt, liegt der internationalen Nachrichtenagentur Reuters ein brisantes Dokument der saudischen Botschaft zu Nairobi an die offizielle Vertretung Somalias in Kenia vor, wonach Riad der Regierung in Mogadischu eine Budgethilfe von 20 Millionen US-Dollar und Investitionen von 30 Millionen offerierte.

Diese Initiative deckt sich mit saudischen Forderungen an seine Partnerstaaten, Beziehungen mit dem Erzrivalen Iran aufzubrechen: Dem vorliegenden Dokument, das auf den 7. Januar datiert ist, dem Tag, an dem Somalia pikanterweise auch seine Beziehungen mit Teheran einstellte, nach würden die Hilfsspritzen aus dem Saudischen Entwicklungsfonds kommen

Mit der Begründung, Teheran mische sich in somalische Angelegenheiten ein und bedrohe die nationale Sicherheit des Landes, kündigte Mogadischu seine Beziehungen mit Iran auf.

Die somalische Regierung gab den iranischen Diplomaten 72 Stunden Zeit, das Land zu verlassen.

Somalias Finanzminister Muhammed Adin Ibrahim indes lehnte es ab, die saudischen Verheißungen zu kommentieren. Schließlich bemerkte er jedoch, dass die finanzielle Unterstützung aus Saudi Arabien nicht im Zusammenhang mit der Haltung Mogadischus gegenüber Iran stehen würde.

Somalia’s Finance Minister Mohamed Aden Ibrahim declined to comment on the pledges, but said any financial assistance from Saudi Arabia was not related to Mogadishu’s stance against Iran.

„Unsere Beziehung zu Saudi Arabien ist eine langjährige und ist keine, die sich erst kürzlich entwickelte“, zitiert Reuters Ibrahim.

Zahlreiche arabische Staaten, darunter unter anderem Bahrain, Katar, Kuweit und die Vereinigten Arabischen Emirate, haben zuvor ihre Beziehungen zur Islamischen Republik Iran abgebrochen.

Auch Sudan, welches wie Saudi Arabien Mitglied der Arabischen Liga ist, und Dschibuti haben ihre Beziehungen zu Iran aufgekündigt.

Somalias Beziehungen zu Saudi Arabien sind in den letzten Jahren gewachsen, während die Regierung in Mogadischu versucht der terroristischen und al-Qaida-nahen al-Schabab-Miliz im Land Herr zu werden, obwohl die Türkei und westliche Nationen zu den größeren und prominenteren Unterstützern des afrikanischen Landes gehören.

Somalias Präsident Hassan Scheich Muhammud traf König Selman bin Abdul Aziz al-Saud zu einem Staatsbesuch in Saudi Arabien im Oktober 2015. Eine saudische Delegation besuchte Mogadischu Ende 2015, um weitere Optionen zur Unterstützung Somalias zu erörtern.

„Alle finanzielle oder andere Angelegenheiten wurden von den Saudis lange, bevor Somalia seine Beziehungen mit Iran aufkündigte, gemacht“, informierte der somalische Außenminister Abdusalam Omer Reuters.

Saudi Arabien und Iran führen in mehreren Unruheherden des Nahen Osten Stellvertreterkriege, die primär eine geopolitische und sekundär eine konfessionelle Komponente haben. Seit der sogenannten „Islamischen Revolution“ im Jahr 1979 betreibt Iran eine fragwürdige Revolutionierungskampagne in der Islamischen Welt, die darauf abzielt an vorhandene schiitische oder ähnliche Strömungen zugunsten politischen Einflusses anzudocken. Beispiele für den schiitischen konfessionsbasierten Expansionismus sind die Gründung der libanesischen Hisbollah, die Unterstützung der alawitischen al-Assad-Regierung, der Schiiten-Regierung in Bagdad und den Huthis in Jemen.

Riad hingegen setzt zunehmend auf die Formierung eines anti-iranischen Blocks sunnitischer Staaten.

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