In einem Interview mit der Zeitung „Tagesspiegel“ verriet der ehemalige SPD-Chef nun, um was für ein Buch es sich handelte. Gabriel überreichte dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses Nordkoreas als Gastgeschenk für den „Obersten Führer“ Kim Jong Un ein Buch über seine Heimatstadt Goslar. Zu einem persönlichen Treffen des ehemaligen deutschen Außenministers mit Kim kam es jedoch nicht.
Gabriel betonte gegenüber dem „Tagesspiegel“: „Ich bin weder mit einem öffentlichen Auftrag nach Nordkorea geflogen noch wurde die Reise von öffentlichen Stellen organisiert oder bezahlt.“
Trotzdem hat der Bundestagsabgeordnete die Reise auch zu politischen Gesprächen genutzt und sich im Vorfeld unter anderem mit dem südkoreanischen Botschafter in Deutschland getroffen.
Trump hat Recht
Gabriel sprach sich dafür aus, den vom US-Präsidenten Donald Trump eingeschlagenen Annäherungskurs beizubehalten:
"Wir lieben es ja, Trump zu kritisieren. Aber ich finde, hier handelt er richtig."
Trump hatte sich zuletzt Ende Februar mit dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong Un in Vietnam getroffen.
Gabriel sieht seine Reise auch als Aufforderung an europäische Politiker, sich mehr für den Kontakt mit Nordkorea zu engagieren:
„In Zeiten, in denen sich Südkorea um Entspannung zu Nordkorea bemüht und sich sogar der US-Präsident Trump mit dem nordkoreanischen Führer trifft, sollten wir überlegen, ob wir Europäer nicht auch aktiver werden können“, sagte der Politiker dem „Tagesspiegel“.
Das Schicksal Gaddafis vor Augen
Die Atomwaffen, über die Nordkorea verfügen soll und die Auslöser für Sanktionen der westliche Welt waren, bezeichnet Gabriel als „Lebensversicherung“ der nordkoreanischen Führung. Der Ex-Außenminister glaubt nicht, dass Kim Jong Un so schnell darauf verzichten wird. Gabriel sagte dem „Tagesspiegel“:
„Die Nordkoreaner haben ja vor Augen, dass wenige Jahre nach der Übergabe der Nuklearanlagen Libyens der dortige Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi gestürzt wurde. Und auch die deutsche Wiedervereinigung wird eher ein warnendes Beispiel für Nordkorea sein, denn an deren Ende stand die völlige Ablösung der alten DDR-Parteieliten. Und auch das Beispiel des Iran zeigt den Nordkoreanern doch, dass im Zweifel ein neuer US Präsident alle zuvor getroffenen Verabredungen wieder zurückziehen kann.“
sputniknews
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