NASA sprüht Barium und Strontium ins Polarlicht – VIDEO

  09 April 2019    Gelesen: 1408
NASA sprüht Barium und Strontium ins Polarlicht – VIDEO

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat mithilfe geophysikalischer Raketen Barium und Strontium ins Polarlicht gesprüht und hiermit einen ungewöhnlichen Effekt ausgelöst. Dies berichtet das Portal SpaceWeather.com.

Am Samstagabend sollen die Bewohner im Norden Norwegens ein ungewöhnliches Experiment beobachtet haben: Vor dem Hintergrund des Polarlichts erschienen Ketten hellgrüner bis blauer Flecken, die dann verschwanden.

 

Dieser Effekt sei nach dem Start geophysikalischer Raketen im Rahmen des NASA-Projekts AZURE entstanden: Mithilfe dieser Raketen wurden Partikel von Trimethylaluminium, Barium und Strontium versprüht, was es den Wissenschaftlern ermöglichte,  das Verhalten geladener Teilchen in der Ionosphäre, wo das Polarlicht entsteht, zu untersuchen.

Am 5. April wurden zwei Raketen vom Territorium des „Andoy Space Center“ in Norwegen gestartet, die in Höhen von 100 bis 250 Kilometern Markersubstanzen freisetzten: Trimethylaluminium und eine Mischung aus Barium und Strontium.

Das Trimethylaluminium soll mit Sauerstoff in Reaktion getreten sein und eine chemische Lumineszenz erzeugt haben, was ermöglichte, dem Luftstrom zuzuschauen. Die Reaktionsprodukte seien Aluminiumoxid, Kohlendioxid und Wasserdampf.

Barium soll sich dagegen schnell ionisiert und purpurrote Wolken produziert haben, bei deren Beobachtung es möglich war, den Ionenfluss in der Atmosphäre zu verfolgen.

Nicht ionisiertes Barium leuchte auch bläulich-weiß und könne als Marker für neutrale Partikel dienen. Der Mischung sei Strontium zugesetzt worden, um das Leuchten von neutralem Barium zu verstärken. 

Astronomen vom Alomar-Observatorium im Norden Norwegens sollen das Verhalten der leuchtenden Wolken, die eine halbe Stunde lang am Himmel sichtbar waren, mit gewöhnlichen Spiegelreflexkameras aufgenommen haben.

Das von der NASA finanzierte Experiment AZURE (Auroral Zone Upwelling Rocket Experiment) umfasst eine Reihe von acht geophysikalischen Raketenabschüssen bis in eine Höhe von 250 Kilometern, um das Verhalten geladener Teilchen in der Ionosphäre, insbesondere in den beiden Schichten E und F, zu untersuchen. Die beiden Schichten enthalten freie Elektronen, die durch die ionisierende Strahlung der Sonne von Atomen „abgerissen“  werden (dieser Prozess wird Photoionisierung genannt).

Mit Beginn der Nacht, wenn die Strahlung der Sonne keine Ionisierung mehr bewirkt, vereinigen sich die Elektronen und Ionen allmählich wieder. Der tägliche Zyklus der Ionisierung und Rekombination macht das Verhalten der Schichten E und F recht komplex und unkalkulierbar.

sputniknews


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