AfD stellt Gerold Otten als neuen Kandidaten auf

  10 April 2019    Gelesen: 701
AfD stellt Gerold Otten als neuen Kandidaten auf

Die AfD will die Wahl eines Bundestagsvizepräsidenten aus ihren Reihen erneut auf die Tagesordnung setzen. Schon mehrfach ist die Fraktion mit ihren Kandidaten gescheitert. Nun will sie es jede Woche versuchen.

Nach mehreren vergeblichen Anläufen geht die AfD an diesem Donnerstag mit einem neuen Kandidaten in die Wahl des Bundestagsvizepräsidenten. Die Fraktion bestimmte am Dienstag den Bundestagsabgeordneten Gerold Otten zu ihrem Bewerber für das Amt, wie ein Sprecher mitteilte. Der 63-jährige frühere Berufssoldat soll für die AfD den vakanten Posten im Parlamentspräsidium füllen.

Mit ihren bisherigen beiden Kandidaten für den Vizeposten war die AfD im Plenum durchgefallen. Die Partei hatte zunächst den Abgeordneten Albrecht Glaser ins Rennen geschickt und dann die Parlamentarierin Mariana Harder-Kühnel - diese war bei dem Wahlgang am vergangenen Donnerstag zum dritten Mal gescheitert.

Die Parlamentsgeschäftsführer der Fraktionen hatten sich dann am Dienstag darauf geeinigt, für Donnerstag einen neuen Wahlgang anzusetzen - vorausgesetzt, dass die AfD einen Kandidaten nominiert.

Der neue Kandidat Otten ist seit März 2013 Mitglied der AfD, seit 2017 sitzt er für sie im Bundestag. Dort ist er Mitglied im Verteidigungsausschuss und stellvertretendes Mitglied im Haushaltsausschuss. Vor seiner politischen Laufbahn war er 22 Jahre bei der Bundeswehr, zuletzt als Berufsoffizier. Er gehört dem Landesverband Bayern an.

Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Fraktionskreisen erfuhr, setzte Otten sich in geheimer Abstimmung gegen Lothar Maier aus Baden-Württemberg, Karsten Hilse aus Sachsen und den Gesundheitspolitiker Axel Gehrke durch.

Dem parlamentarischen Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Bernd Baumann, zufolge will die Fraktion nun in jeder Sitzungswoche einen neuen Kandidaten aufstellen. Er sagte, anstatt der AfD den ihr zustehenden Posten zu gönnen, verwende der Bundestag so "wertvolle Zeit auf solche Geschichten".

Unions-Parlamentsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer (CDU) hatte die AfD am Dienstag vor willkürlichen Kandidaten-Aufstellungen gewarnt. Wenn diese stattfänden, "um hier Ärger zu machen, dann ist das glaube ich eine falsche Motivation", sagte er mit Blick auf Äußerungen des AfD-Partei- und Fraktionschefs Alexander Gauland.


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Dieser hatte vergangene Woche aus Verärgerung über das neuerliche Scheitern der AfD-Kandidatin angekündigt, nun möglicherweise bei jeder Gelegenheit einen neuen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Die ablehnende Haltung der anderen Fraktionen kritisierte er als undemokratisch.

Grundsätzlich steht der AfD der Posten zu: Denn in der Geschäftsordnung des Bundestages heißt es, dass jede Fraktion mindestens einen Vizepräsidenten stellen soll. Allerdings muss dieser vom Plenum gewählt werden.

spiegel


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