Dem US-Kongress liegt ein Gesetzentwurf vor, der Strafmaßnahmen gegen „zwei oder mehr“ russische Staatsbanken fordert. Im Visier stehen neben den beiden größten Geldhäusern, Sberbank und VTB, auch VEB, ebenso die Landwirtschaftsbank RSHB und die Gazprombank. Ihnen drohen Maßnahmen vom Verbot für die Eröffnung neuer Konten bis hin zur Sperrung der bereits bestehenden Konten in den USA.
Kudrin, einst langjähriger Finanzminister im Kabinett Putin, zweifelt nicht daran, dass die Sanktionen beschlossen und mindestens ein staatliches Kreditinstitut treffen würden. Nach seiner Einschätzung hat der Markt dieses Risiko aber bereits einkalkuliert, so dass mittelfristig mit keinen schweren Folgen zu rechnen sei.
Ein ganz anderes Bild würde sich ergeben, wenn die neuen Sanktionen mehr als nur eine systembildende Bank treffen würden, warnte Kurdin.
Er konstatierte, dass die US-Politik für immer mehr Unmut in Europa sorge. Intensive Handelsbeziehungen Europas mit Russland könnten die Folge sein. „Europa ist unser Hauptpartner, mehr als China“, sagte Kudrin, der in den USA an der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank teilnimmt. „Ein Effekt könnte sein, dass Europa mehr aus Russland importieren könnte.“
Die USA und ihre EU-Verbündeten hatten in der Ukraine-Krise 2014 politische und wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland verhängt, die in Verbindung mit dem Ölpreisabsturz den russischen Rubel auf die Talfahrt schickten. Im August vergangenen Jahres setzten US-Senatoren mit der Androhung von Sanktionen gegen russische Staatsanleihen die russische Nationalwährung abermals unter Druck.
Sputnik
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