Ihre Geschichte klingt wie ein Wunder: Munira Abdulla, eine Frau aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, lag 27 Jahre im Koma – bis sie vor zwei Jahren in eine Klinik in Bayern gebracht wurde. Dort fing sie wieder an zu sprechen, rief den Namen ihres Sohnes, der 1991 als Vierjähriger mitansehen musste, wie seine Mutter bei einem Autounfall schwer am Kopf verletzt wurde.
Doch ein medizinisches Wunder nennt die deutsche Klinik den Fall nicht: "Aus einem Koma wacht kein Patient nach 27 Jahren einfach auf", sagte Friedmann Müller, der behandelnde Arzt, zu "Spiegel Online".
Vielmehr sei die Behandlung der Frau ziemlich komplex gewesen. Abdulla lag im Wachkoma, konnte ihre Augen auf Punkte im Raum fixieren, reagierte dabei besonders stark auf ihren Sohn. Durch eine Therapie in der Klinik ging es der Frau von Woche zu Woche besser: "Die Patientin litt unter Spastiken. Diese haben wir zunächst unter Kontrolle gebracht, sodass die Patientin wieder ein besseres Empfinden für ihren Körper entwickeln konnte", erklärte der Arzt. Außerdem wurden ihr Medikamente gegen Epilepsie verabreicht, jetzt konnte sie ihr Krankenzimmer verlassen. Die neue Reize aus der Umwelt verbesserten ihre Gesundheitszustand täglich.
Bemerkt hatte das zuerst ihr Sohn, später fiel es auch den Ärzten bei ihrer Visite auf, so Spiegel-Online. Abdulla begrüßte die Mediziner, zitierte zudem einige Verse aus dem Koran. Einzigartig sei der Fall nicht, so Müller. Aber er gebe Angehörigen andere Wachkomapatienten Hoffnung, dass mit der Therapie aus Bayern Besserung möglich ist.
t-online
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