Assyrische Föderation bestätigt Amnesty-Berichte zu Kriegsverbrechen der PYD/YPG

  21 Januar 2016    Gelesen: 1117
Assyrische Föderation bestätigt Amnesty-Berichte zu Kriegsverbrechen der PYD/YPG
Der syrische Ableger der „Kurdischen Arbeiterpartei“, die PYD, und ihr militärischer Arm, die YPG, setzen die assyrische und jesidische Minderheit in ihrem Einflussgebiet unter massiven politischen Druck, während die Kurdenorganisation den Kampf gegen den „Islamischen Staat“ als Rechtfertigungsmittel missbrauche. Das hat Afram Yakub, der Präsident der assyrischen Föderation von Schweden, im Interview mit der Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch erklärt.
„Die PYD möchte die Assyrer davon abhalten, sich selbst zu verteidigen und setzt sie deshalb unter Druck“, sagte Yakub. Er erinnerte an den Angriff des militärischen Arms der Kurdenorganisation am 12. Januar, als dieser sich gegen Assyrer aus dem al-Kamischli-Distrikt der nordwest-syrischen Provinz al-Hasakah richtete. Bei diesem Zwischenfall starb mindestens ein Assyrer und ein weiterer wurde verletzt.

Einen vor nicht langer Zeit veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zitierend fuhr Yakub damit fort, zu behaupten, dass die PYD und ihre Miliz YPG „Kriegsverbrechen in Syrien begehen“.

Dennoch, so der assyrische Vertreter, versuche sich die Kurdenorganisation durch den Kampf gegen den „Terrorismus“, allen voran gegen den selbsternannten „Islamischen Staat“, als „demokratisch“ zu verkaufen. Das Anhängen des Terror-Images macht allerdings auch nicht vor Aktivisten halt, die nicht zum IS gehören, sobald diese dem PKK-Ableger ein politisches Hindernis sind.

Zuletzt kritisierte Amnesty International in einem Bericht vom 13. Oktober die Vertreibung von tausenden sunnitischen Arabern und Turkmenen im Nordwesten Syriens durch die PYD/YPG. Dabei seien zahlreiche Kriegsverbrechen verübt worden.

Die Menschenrechtsorganisation behauptete, dass YPG-Kämpfer die Häuser von tausenden Zivilisten mutwillig zerstört hätten.



„Die PYD benutzt den IS als Vorwand, um die Demografie Nordsyriens zu ihren Gunsten zu verändern“, mahnte Yakub.

Die türkische PKK wird wegen ihrer umstrittenen politischen Ziele und militärischen Praktiken von der EU, den USA und den Vereinten Nationen als terroristische Vereinigung gelistet. Die syrische YPG hingegen gilt als enge Verbündete der USA im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“.

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