Moskau und Wien wollen ihr bilaterales Zusammenwirken stärken

  30 April 2019    Gelesen: 488
Moskau und Wien wollen ihr bilaterales Zusammenwirken stärken

Im Wiener Rathaus haben der Minister der Moskauer Stadtverwaltung, Sergej Tscherjomin, und der Bürgermeister von Wien, Michael Ludwig, die Weichen für die Zusammenarbeit beider Städte gestellt. Die Priorität gilt Handel, Innovation, Tourismus, Verkehr und Start-ups. Das Programm wird während der Wiener Tage in Moskau im Frühjahr 2020 unterzeichnet.

„Für Moskau ist es sehr wichtig, eine effektive Zusammenarbeit mit Wien aufrechtzuerhalten. Die Erfahrung der beiden Hauptstädte wird dazu beitragen, die Lebensqualität in Moskau und Wien zu verbessern und gleichzeitig neue gemeinsame Projekte in mehreren Bereichen zu entwickeln. Die Erfahrungen der österreichischen Hauptstadt werden erfolgreich bei der Verkehrsentwicklung und Verkehrssicherheit der Bürger angewandt. Wir hoffen, dass das Zusammenwirken der beiden Hauptstädte in den kommenden Jahren noch effektiver wird “, kommentierte Sergej Tscherjomin. 

Moskau und Wien machen regelmäßig Veranstaltungen in Technologieparks und Industrie- und Handelskammern. Moskau pflegt aktive Kontakte mit den österreichischen Unternehmen Strabag, Skidata und Fresenius. Das Skidata-Sicherheitssystem wurde während der Weltmeisterschaft 2018 zur Ausstattung der Moskauer Stadien eingesetzt. Das österreichische Unternehmen Doppelmayr hat ein Projekt zum Bau einer Eisenbahnlinie im Moskauer Flughafen Scheremetjewo erstellt: Es wird die nördlichen und südlichen Terminalkomplexe verbinden. Der Gesamtbetrag der österreichischen Investitionen in die Moskauer Wirtschaft belief sich auf mehr als drei Milliarden Dollar.

Die Seiten tauschten Erfahrungen bei den schon realisierten Projekten aus. Die Moskauer teilten Informationen in den Bereichen E-Government, Bildung, Gesundheitsfürsorge und sozialer Schutz der Bevölkerung. Die Wiener berichteten von einer umfassenden Digitalisierung munizipaler Prozesse: Im Jahr 2018 erhielt Wien den Titel „Smart City“ für die Schaffung eines komfortablen Großstadtmilieus. 

Es wurden auch gemeinsame Projekte im Kulturbereich diskutiert: das 30-jährige Jubiläum der Moskauer und Wiener Partnerschulen im Rahmen des Jugendjahres in Russland und Österreich sowie das Konzert des Turetski-Chores in Wien. Die Aufführung findet am 11. Mai 2019 mit Unterstützung des Wiener Stadtrates statt. Sergej Tscherjomin hat Michael Ludwig zum alljährlichen karitativen Wiener Ball eingeladen, der am 25. Mai in Moskau stattfindet und dem Jahr des Theaters gewidmet sein wird.

Die nächsten russisch-österreichischen Programme betreffen den Bildungsbereich, u.a. die Unterstützung des russischen und deutschen Spracherwerbs an den Wiener und Moskauer Schulen.

Im vergangenen Jahr hat die österreichische Außenministerin Karin Kneissl während ihres Besuches in Moskau das Österreich Institut, das Deutschkurse organisiert, eröffnet. Das sei einer der vielen Aspekte zwischen Russland und Österreich, betonte sie: „Sprache sei etwas, wo man nicht nur Vokabeln lernt, sondern wo es möglich wird, in die Gedankenwelt des anderen ein wenig hineinblicken zu dürfen.“

Gerade in Zeiten der internationalen Anspannung sei es wichtig, im Dialog zu bleiben, das Österreich Institut könne dazu einen praktischen Beitrag leisten, sagte im Sputnik-Gespräch  die Geschäftsführerin des Lehrzentrums, Dr. Katharina Körner. Das Österreich Institut bietet Deutschunterricht „professionell und mit Charme“ an, wie sein Direktor Thomas Stiglbrunner gegenüber Sputnik sagte. Es gebe hier ein vielfältiges Kursangebot für Privatpersonen sowie für Firmen, auf allen Niveaus und für alle Altersstufen. 

sputniknews


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