Die US-Regierung hat die Aufhebung von Sanktionen für Venezolaner in Aussicht gestellt, die mit Präsident Nicolás Maduro brechen und sich an die Seite der Opposition stellen. US-Vizepräsident Mike Pence kündigte an, mit sofortiger Wirkung die Sanktionen gegen den bisherigen Geheimdienstchef Manuel Ricardo Cristopher Figuera aufzuheben. Er soll mit der Regierung gebrochen haben und deshalb in der vergangenen Woche entlassen worden sein. Pence forderte andere im Machtapparat in Caracas dazu auf, diesem Beispiel zu folgen.
Pence sagte, bislang hätten die USA Sanktionen gegen mehr als 150 Maduro-Unterstützer und staatliche Firmen verhängt. "Amerika hat auch deutlich gemacht, dass diese Sanktionen nicht dauerhaft sein müssen." Pence erneuerte die Unterstützung der USA für den selbst ernannten Interimspräsident Juan Guaidó in Venezuela. Zugleich warnte er die Verfassungsrichter in Caracas vor Konsequenzen, sollten sie nicht zur Rechtsstaatlichkeit zurückkehren. Wer gegen das Volk in Venezuela vorgehe, solle wissen: "Alle Optionen sind auf dem Tisch."
US-Lazarettschiff soll in Karibik entsandt werden
Pence kündigte außerdem die Entsendung des Lazarettschiffs USS Comfort an. Das US-Militär erklärte, dass das Schiff im Juni vom US-Bundesstaat Virginia in die Karibik sowie nach Mittel- und Südamerika aufbrechen wird, um die Gesundheitssysteme von Ländern zu entlasten, die venezolanische Flüchtlinge aufgenommen haben. Der Einsatz soll demnach insgesamt fünf Monate dauern. Die USS Comfort half schon im vergangenen Jahr bei der Versorgung von Flüchtlingen.
Vergangene Woche hatte Guaidó einige Soldaten auf seine Seite gezogen und den seit Jahren inhaftierten Oppositionsführer Leopoldo López aus dem Hausarrest befreit. Der Umsturzversuch gegen Maduro scheiterte allerdings zunächst, weil der Großteil des Militärs Guaidós Aufruf nicht folgte und der sozialistischen Regierung die Treue hielt.
Pence zeigte sich dennoch optimistisch, dass Maduro stürzen werde. "Wir glauben, dass Venezuela eines Tages frei sein wird", sagte er. "Sobald die Demokratie in Venezuela wieder hergestellt ist, wird die Zukunft Venezuelas strahlend sein."
Quelle: n-tv.de, bad/dpa
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