„Großes Sicherheitsproblem für Juden in Europa“

  13 Mai 2019    Gelesen: 792
„Großes Sicherheitsproblem für Juden in Europa“

Der Präsident der Europäischen Rabbiner-Konferenz, Goldschmidt, sieht ein großes Sicherheitsproblem für Juden in Europa.

In den vergangenen Jahren hätten sich die meisten Anschläge auf Synagogen in westeuropäischen Ländern wie Frankreich, Belgien oder Dänemark ereignet, sagte Goldschmidt im Deutschlandfunk. Für Juden sei es in Moskau sicherer, sich mit Kippa auf der Straße zu zeigen als etwa in Berlin oder Brüssel, erklärte der Oberrabbiner von Moskau. Straßen-Antisemitismus sei in Russland weniger geduldet. Das habe auch mit der Migration nach Europa zu tun. In Westeuropa würden Angriffe auf Synagogen inzwischen meist von islamistischen Radikalen verübt, in Russland und den USA seien nach wie vor überwiegend Rechtsradikale die Täter. 

Auf die Frage nach dem dem Unterschied zwischen Antisemitismus und gerechtfertigter Kritik an der Siedlungspolitik der israelischen Regierung sagte Goldschmidt, es sei die Frage, wo die rote Linie verlaufe. In seinen Augen fange Antisemitismus an, sobald Israel ein geringeres Recht auf Verteidigung zugesprochen werde als anderen Ländern.

Heute beginnt im belgischen Antwerpen die 31. Generalversammlung der Europäischen Rabbiner-Konferenz, an der rund 350 jüdische Gelehrte aus Europa teilnehmen.

 

Deutschlandfunk


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