Britische Regierung warnt vor Zuspitzung im Konflikt USA/Iran

  13 Mai 2019    Gelesen: 774
  Britische Regierung warnt vor Zuspitzung im Konflikt USA/Iran

Brüssel/Berlin (Reuters) - Der britische Außenminister Jeremy Hunt warnt kurz vor dem Treffen von US-Außenminister Mike Pompeo mit EU-Kollegen vor einer Zuspitzung des Streits zwischen den USA und dem Iran.

“Wir sind sehr besorgt über einen Konflikt, dem Risiko eines Konflikts, einer Eskalation, die unbeabsichtigt ist”, sagte Hunt am Montag vor Reportern in Brüssel. Während Pompeo die europäischen Verbündeten zu einem härteren Vorgehen gegen die Regierung in Teheran bewegen will, betonte die Bundesregierung, dass sie und die anderen EU-Partner am Atomabkommen mit Iran festhalten wollen. Sorgen lösten Attacken auf Öltanker in Gewässern der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) aus, nachdem zuvor die USA vor Angriffen Irans auf die Ölversorgung gewarnt hatten.

Die EU will auf dem Außenministertreffen, zu dem auch Pompeo erwartet wird, ihr Vorgehen im Atomkonflikt absprechen. Dabei gehe es darum, das Atomabkommen mit dem Iran mit allen Möglichkeiten zu stützen, sagte EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini in Brüssel. Bundesaußenminister Heiko Maas sagte, das Abkommen sei wichtig für die europäische Sicherheit.

Eine Gruppe von sechs Staaten, darunter die USA, hatten 2015 den Atomstreit mit der islamischen Republik beigelegt. Dabei ging es um den Verdacht, der Iran entwickele heimlich Atomwaffen, was das Land bestritten hat. Der Iran verpflichtete sich zu Kontrollen seines Atomprogramms, im Gegenzug wurden Wirtschaftssanktionen aufgehoben. Vergangenes Jahr kündigten die USA einseitig den Vertrag auf und setzen eine Reihe von Sanktionen in Kraft. Daraufhin kündigte die Teheraner Führung vergangene Woche einige Verpflichtungen der Vereinbarung aus dem Atomvertrag auf. Die Europäer appellierten an den Iran, nicht aus dem Abkommen auszusteigen.

Die USA warnten im Zuge der Eskalation ihrer Beziehungen zum Iran, in der Region könne es Anschläge unter anderem auf die Ölversorgung geben. US-Präsident Donald Trump ließ US-Kriegsschiffe und Bomber in die Golfregion verlegen.

BERICHTE ÜBER ANGRIFFE AUF ÖLTANKER

Für Unsicherheit sorgten am Montag Berichte, dass mehrere Schiffe in einem Hafen der VAE durch Angriffe beschädigt wurden. Die saudi-arabische Regierung erklärte, dass es Anschläge auf zwei Öltanker gegeben hätte. Die VAE teilten mit, es habe vier Sabotageakte gegen zivile Handelsschiffe gegeben. Nach Angaben der Organisation Intertanko, einem Zusammenschluss unabhängiger Tankerbesitzer, zeigen Fotos, dass mindestens zwei Schiffe durch Waffeneinsatz entstandene Löcher an den Seitenwänden aufwiesen.

Ein iranischer Abgeordneter vermutete eine gezielte ausländische Provokation. “Die Explosionen könnten von Saboteuren aus einem Drittstaat verübt worden sein, die Instabilität in der Region schüren wollen”, sagte Heshmatollah Falahatpisheh, Vorsitzender des Nationalen Sicherheitskomitees des iranischen Parlaments, nach Bericht der iranischen Nachrichtenagentur Irna.


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