Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erwartet für das zweite Quartal ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 0,3 Prozent, womit das Wachstumstempo vom Jahresbeginn gehalten würde. Allerdings kappte die OeNB in ihrem am Dienstag vorgelegten “Konjunkturindikator vom Mai” die Wachstumserwartung gegenüber der jüngsten Prognose vom Februar leicht um 0,1 Prozentpunkte. Für das dritte Quartal wird infolge der sich abzeichnenden Erholung der internationalen Konjunktur mit einer leichten Beschleunigung auf 0,4 Prozent gerechnet. Mit dieser Geschwindigkeit war die Wirtschaft in dem EU-Land bereits Ende 2018 gewachsen.
“Der Handelskonflikt der USA mit China, die anhaltend schwierige Konsensfindung des britischen Parlaments über die Umsetzung des Brexit und die unklare wirtschaftspolitische Ausrichtung in wichtigen EU-Mitgliedstaaten haben zu einem hohen Ausmaß an Unsicherheit geführt”, teilten die OeNB-Experten mit.
Auch wenn die einheimische Wirtschaft aufgrund der internationalen Konjunkturabkühlung an Schwung verloren habe, verhinderten ein robuster privater Konsum und kräftige Wohnbauinvestitionen derzeit aber eine stärkere Wachstumsabschwächung. In Wien ist die rechts-konservative Bundesregierung an der Videoaffäre um den inzwischen zurückgetretenen Vizekanzler Heinz-Christian Strache zerbrochen. Der Rechtspopulist hatte einer vermeintlichen russischen Millionärin in Videoaufnahmen offenbar Regierungsaufträge als Gegenleistung für Wahlkampfhilfen in Aussicht gestellt und damit die Regierungskrise losgetreten hat.
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