Trotz angespannter Sicherheitslage ist am Mittwochmorgen ein Abschiebeflug aus Deutschland in der afghanischen Hauptstadt Kabul eingetroffen. An Bord seien 26 Asylbewerber aus dem Land gewesen, teilten Beamte am Flughafen mit. Es ist bereits die 24. Sammelabschiebung seit dem ersten Flug im Dezember 2016.
Die Maschine landete um 7.00 Uhr Ortszeit. Bei den bisherigen 23 Abschiebungen hatten Bund und Länder 565 Männer nach Afghanistan zurückgebracht. Nach einer Sammelabschiebung im Juli vergangenen Jahres beging einer der 69 Männer kurz nach seiner Ankunft in Kabul Suizid - und befeuerte damit die Debatte über die umstrittenen Abschiebungen.
Kritiker weisen darauf hin, dass die Sicherheitslage in Afghanistan weiter angespannt ist. Der Krieg gegen die radikalislamischen Taliban und die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) fordern täglich Opfer. Zwar ging die Zahl an Opfern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent zurück. Dennoch starben einem Uno-Bericht zufolge von Januar bis Ende März dieses Jahres 581 Zivilisten in dem Konflikt, 1192 wurden verletzt.
Die Versuche um eine politische Lösung gerieten in den vergangenen Wochen allerdings etwas ins Stocken. Zu den Bemühungen zählen mehrere Gesprächsrunden zwischen Vertretern der USA und hochrangigen Taliban. Diese sollen zu direkten Gesprächen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban führen.
spiegel
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