Auch eine Google-Sprecherin zeigte sich kooperativ. Als Ergebnis der Kritik an den Steuervermeidungsstrategien werde das internationale Steuersystem geändert. "Diese Einigung trägt dem Rechnung", sagte sie mit Blick auf das Übereinkommen mit der britischen Finanzbehörde HMRC. Mit der Summe würden Steuern ab 2005 nachgezahlt.
Der finanzpolitische Sprecher der oppositionellen Labour-Partei, John McDonnell, nannte den Deal hingegen "lächerlich". Die 130 Millionen Pfund, die Google nachzahle, stünden in keinem Verhältnis zu den Ersparnissen des Konzerns. Die Vorsitzende des Haushaltskontrollausschusses, Meg Hillier, beklagte, Vertreter internationaler Firmen hätten Steuerbeamte "umschwärmt", um die Gesetzgebung zu beeinflussen. Für sie ist das Abkommen auch ein klares Eingeständnis der Steuerbehörden, jahrelang zu wenig Steuern kassiert zu haben.
Der britische Rundfunk BBC berichtete, künftig werde Google einen größeren Teil seiner Geschäfte in Großbritannien registrieren, und nicht in Irland, wo die Europa-Zentrale sitzt und die Unternehmenssteuern im EU-Vergleich besonders gering sind. Eine Sprecherin der HMRC zeigte sich zufrieden: Google werde nun sämtliche Gewinne angemessen versteuern, die in Großbritannien angefallen seien.
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