BMW will gemeinsam mit dem britischen Autohersteller Jaguar Land RoverElektroantriebe der nächsten Generation entwickeln. Die Unternehmen versprechen sich dadurch, neue Elektrofahrzeuge schneller auf den Markt zu bringen.
BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich sagte: "Mit Jaguar Land Rover haben wir einen Partner gefunden, dessen Ansprüche an die zukünftige Generation von Elektroantrieben in hohem Maße den unseren entsprechen." Zusammen könnten die beiden Autohersteller "Entwicklungszeiten verkürzen und Fahrzeuge sowie modernste Technologien noch schneller auf den Markt bringen".
Beide Oberklassehersteller schrieben zuletzt im Autogeschäft Verluste und sind von mehreren Seiten unter Druck geraten: Sie müssen aufgrund gesetzlicher Vorgaben die Abgaswerte ihrer Fahrzeugflotten senken, während sie hohe Entwicklungskosten für Elektroantriebe und selbstfahrende Autos schultern müssen. Hinzu kommen bei BMW milliardenschwere Rückstellungen für eine drohende Kartellstrafe der EU-Kommission.
Ein gemeinsames Expertenteam von BMW und Jaguar Land Rover soll in München die Antriebseinheiten der fünften Generation weiterentwickeln. Gebaut werden die Elektroantriebe dann getrennt an den jeweiligen Standorten.
BMW und Jaguar Land Rover pflegen seit vielen Jahren enge Verbindungen. Der britische Autohersteller gehörte in den Neunzigerjahren vorübergehend zu BMW, dann zu Ford und ist nun Teil der indischen Tata Group. Mehrere Führungskräfte von Jaguar Land Rover haben früher bei BMW gearbeitet. Beide Konzerne kooperieren auch bei Verbrennungsmotoren.
Fröhlich sagte: "Wir betrachten Kooperationen als einen Schlüssel für Erfolg - auch im Bereich der Elektrifizierung." Beim autonomen Fahren arbeitet BMW heute mit Intel und Fiat Chrysler zusammen, bei selbstfahrenden Autos der nächsten Generation sowie bei Mobilitätsdiensten hat sich BMW mit dem Stuttgarter Konkurrenten Daimler zusammengetan. Den zweiten E-Mini will BMW mit dem chinesischen Autobauer Great Wall in der Volksrepublik bauen.
Der größte britische Autohersteller Jaguar Land Rover hat im vergangenen Jahr den vollelektrischen SUV Jaguar I-Pace auf den Markt gebracht. BMW verkauft seit 2013 den vollelektrischen i3 und baut inzwischen E-Antriebe mit Getriebe und Leistungselektronik in einem Gehäuse, die keine seltenen Erden mehr benötigen.
Deren Name ist mehrfach missverständlich: Es handelt sich dabei um 17 Metalle die nicht wirklich selten sind. So gibt es etwa auch in Sachsen Vorkommen, die abgebaut werden könnten. Allerdings ist die Gewinnung dieser Metalle extrem aufwendig und umweltschädlich
Im kommenden Jahr führt BMW mit dem vollelektrischen SUV iX3 die fünfte Generation seiner E-Antriebe ein. Darauf setzen die Weiterentwicklungen mit Jaguar Land Rover auf.
spiegel
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