Die Zahl der neu registrierten Asylbewerber in der Europäischen Union ist in den ersten vier Monaten 2019 deutlich gestiegen. Dazu trägt unter anderem die Krise in Venezuela bei, wie aus den Daten der EU-Asylbehörde EASO hervorgeht.
Das dort betriebene EU-Frühwarnsystem EPS weist für den Zeitraum Anfang Januar bis Ende April insgesamt rund 206.500 Erstanträge auf Asyl aus. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres wurden dagegen nur rund 179.000 Erstanträge erfasst.
Gestiegen ist dabei vor allem die Anzahl der Asylbewerber aus Staaten, deren Bürger ohne Visum in die Schengenzone einreisen dürfen. Darunter befinden sich Herkunftsländer wie Venezuela, Kolumbien, Albanien und Georgien. Der Andrang aus Kriegsgebieten wie Syrien lässt dagegen weiter deutlich nach.
Auf Platz zwei hinter Syrien
Das krisengeschüttelte Venezuela war im März nach Syrien und vor Afghanistan Nummer zwei der wichtigsten Herkunftsländer der Schutzsuchenden. Die Zahl der Asylbewerber aus Venezuela erhöhte sich in den ersten vier Monaten um 121 Prozent auf 14.257. Einen sprunghaften Anstieg verzeichnen die EASO-Daten bei den Asylentscheidungen: Die überwiegende Mehrheit der Asylgesuche von Venezolanern wurden demnach abgewiesen.
Aus dem Nachbarland Kolumbien, das zahlreiche Flüchtlinge aus Venezuela aufgenommen hat, kamen demnach 8097 Menschen, 156 Prozent mehr als in der gleichen Zeit des Vorjahrs. Auch hier wurde nur ein Bruchteil der Asylsuchenden als Flüchtlinge in der EU offiziell anerkannt.
Mehr als 20.000 Syrer
Aus dem Bürgerkriegsland Syrien stellten unterdessen in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres noch 20.392 Menschen Erstanträge auf Asyl. Die Zahl der Antragsteller aus Syrien ging damit im Jahresvergleich um acht Prozent zurück. Aus Afghanistan wurden im gleichen Zeitraum 14.042 Erstanträge registriert, 36 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Ausführliche Zahlen zur Entwicklung der Asylgesuche aus aller Welt will die EU-Behörde eigentlich erst in zwei Wochen vorlegen. Die Veröffentlichung des EASO-Jahresberichts ist für den 24. Juni angekündigt.
Quelle: n-tv.de, mmo/dpa
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