“Die Bundesregierung muss die Milliarden aus der jüngsten Auktion dringend in die Infrastruktur investieren”, sagte der Präsident des Industrieverbandes BDI, Dieter Kempf, am Donnerstag. “Der Bund sollte ganz konkret den Glasfaser-Ausbau und die Versorgung ländlicher Gebiete vorantreiben.” Zwei Drittel aller Industriearbeitsplätze seien dort zu finden. “Langwierige Antrags- und Genehmigungsverfahren müssen abgeschafft werden. Dies gilt für den Ausbau der Glasfaserleitungen, insbesondere aber für die Errichtung der Mobilfunkmasten.”
Der Bund hat mit der Versteigerung neuer Mobilfunkfrequenzen gerade gut 6,5 Milliarden Euro eingenommen - von den vier Bietern Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica Deutschland und Drillisch. Ein Telekom-Sprecher sagte, die Auktion hinterlasse aber einen bitteren Nachgeschmack, weil deutlich mehr geboten worden sei als in anderen Ländern. Das Geld fehle den Betreibern nun beim Netzaufbau.
Die Verbände der Chemie-, Automobil-, Maschinenbau- und Elektronikbranche betonten in einer gemeinsamen Erklärung, die Bundesnetzagentur müsse nun schnellstmöglich die Vergabebedingungen für lokale Frequenzen im Bereich von 3,7 bis 3,8 Gigahertz bekanntgeben. Viele Unternehmen planten eigene 5G-Netze, insofern sorgten eigene Frequenzen für mehr Wettbewerb.
Mit 5G soll eine viel schnellere Datenübertragung möglich werden - die Voraussetzung für Schlüsseltechnologien wie das autonome Fahren, virtuelle Realität und Industrie 4.0.
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