Dem Blatt zufolge haben die USA bereits seit 2012 das russische Stromnetzt im Visier. Nun seien die Amerikaner mehr zur Offensive übergegangen, indem sie „mit einer vorher nicht gesehenen Aggressivität“ Schadprogramme im russischen Energiesystem platzierten.
Einerseits wolle man damit Moskau vor möglichen unfreundlichen Schritten warnen: Man möchte Russland zeigen, wozu man imstande sei, so Trumps Sicherheitsberater John Bolton: „Wir wollen Russland oder jedem anderen, der Cyber-Operationen gegen uns durchführt, sagen: ,Du wirst dafür bezahlen.‘“
Andererseits bereite man den Boden für mögliche amerikanische Cyberangriffe vor, falls es zu einem Konflikt zwischen Washington und Moskau kommen sollte.
Für Befürworter eines aggressiveren Umgangs mit der Frage sei dieser Schritt längst überfällig, insbesondere nach Warnungen der US-Geheimdienste über angebliche russische Cyberattacken gegen US-Kraftwerke, Erdöl- und Gasleitungen sowie die Wasserversorgung.
Diese Strategie erhöhe aber auch das Risiko einer Eskalation im täglichen digitalen Kalten Krieg zwischen Moskau und Washington.
Bemerkenswert an der ganzen Angelegenheit ist, dass Trump offenbar nichts davon weiß. Zwei Regierungsvertreter sollen gegenüber der Zeitung gesagt haben, dass sie nicht glauben würden, dass Trump über die „Einschleusungen“ im russischen Stromnetz Bescheid wisse.
Das Pentagon soll hier laut dem Blatt aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen agieren, die es ihm erlauben, dies ohne Wissen des Präsidenten zu tun. Einerseits befürchte man Trumps Reaktion, andererseits wolle man verhindern, dass der US-Staatschef dem Gegner aus Unbedachtsamkeit wichtige Informationen liefere. So habe Trump etwa im Jahr 2017 vor dem russischen Außenminister Sergej Lawrow eine geheime Militäraktion der USA in Syrien erwähnt.
sputniknews
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