Wie sähe die US-Außenpolitik unter Clinton aus? – Ex-Botschafter Murray mit vernichtendem Urteil

  25 Juni 2019    Gelesen: 711
Wie sähe die US-Außenpolitik unter Clinton aus? – Ex-Botschafter Murray mit vernichtendem Urteil

In seinem aktuellen Blogeitrag setzt sich der ehemalige britische Botschafter Craig Murray mit der Frage auseinander, ob die US-amerikanische Außenpolitik anders aussehen würde, hätte sich die demokratische Kandidatin Hillary Clinton gegen Donald Trump durchgesetzt.

Er nimmt kein Blatt vor den Mund, im Gegenteil: Der ehemalige britische Botschafter in Usbekistan und enge Vertraute von Whistleblower Julian Assange, Craig Murray, bringt die Dinge gern auf den Punkt und spart nicht mit deutlichen Worten und spitzfindigen Pointen. Auf seinem Blog geht es aufgrund seiner Verbundenheit mit Assange um dessen Belange und die Plattform Wikileaks. Doch auch aktuelle politische Ereignisse kommentiert der Ex-Diplomat in gewohnt direkten Worten.

Damit schafft er sich nicht nur Freunde, wie Murray selbst zugibt. Auch seinen jüngsten Blogeintrag leitet er damit ein, dass die folgende Einschätzung wohl nicht jedem gefallen werde, der mit ihm und Wikileaks sympathisiere.

Wikileaks sei oft dafür kritisiert worden, Emails von der damaligen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton veröffentlicht und damit Donald Trump „verursacht“ zu haben.

„Die wichtigste Antwort darauf ist, dass es moralisch falsch gewesen wäre, die Beweise für Hillarys Fehlverhalten zu vertuschen, ihre Verbindungen mit den Saudis und den Bankern und besonders die Machenschaften gegen Bernie Sanders während der Vorwahlen durch Hillary und das Democratic National Committee. Wenn man mir vorwerfen würde, etwas mit dieser Vertuschung zu tun zu haben, könnte ich Wikileaks nicht verteidigen. Aber der wichtigste Teil der Antwort ist, dass es mir nicht leidtut, dass Hillary verloren und Trump gewonnen hat“, so Murray.

Er unterschätze nicht den Schaden, den Trump durch „seine Vorliebe für Handelskriege, seine blind pro-israelische Politik und die Fortsetzung der anti-schiitischen Allianz mit Saudi-Arabien“ angerichtet habe.

„Aber das wichtigste für den Rest der Welt ist, dass Trump der einzige US-Präsident seit Jimmy Carter ist, der keinen großen Krieg angefangen hat.  Damit bleibt er den Aussagen treu, die er während seines Wahlkampfes stets getätigt hat. Ich denke, ich brauche nicht nach weiteren Erklärungen dafür zu suchen, warum er den Angriff auf den Iran nach dem Drohnenabschuss abgeblasen hat. Der Prozess der Entscheidungsfindung ist nicht der Grund dafür, entgegen allen Spekulationen.“

Er beglückwünsche den Iran zum Abschuss der US-Drohne, schreibt Murray weiter. Die Amerikaner hätten Zehntausende Menschen im Mittleren Osten und Zentralasien mit dem Einsatz solcher Drohnen umgebracht. Dass sie ein so großes Geschrei veranstalten würden, weil jemand eine abgeschossen habe, sei lächerlich.

Noch einmal geht der ehemalige britische Botschafter auf die Frage ein, wie die US-amerikanische Außenpolitik unter Hillary Clinton ausgesehen hätte.

„Ich bin absolut überzeugt, dass, wäre Hillary Präsidentin, der Mittlere Osten jetzt durch den größten Krieg unserer Zeit zerstört wäre und Amerika sowohl in Syrien als auch in den Iran einmarschiert wäre. Hillary war dafür, den Irak und Afghanistan zu zerstören, und sie war persönlich daran beteiligt, den libyschen Staat unter dem fadenscheinigsten aller Gründe auszulöschen.  Das Leid, das sie Millionen von Menschen gebracht hätte, die jetzt tot, verstümmelt oder verwaist wären, wiegt aus meiner Sicht schwerer als all der Schaden, den Trump angerichtet hat. Ich ziehe daher den Schluss: Am liebsten hätte ich weder einen Präsidenten Trump, noch eine Präsidentin Clinton, aber wenn es um ein entweder oder geht, nehme ich Trump. Er hat den besseren Charakter; bei all seinen Fehlern ist er derjenige von beiden, der kein psychopathischer Killer ist.“

sputniknews


Tags:


Newsticker