Das ist die gefährlichste Stadt der Welt

  26 Januar 2016    Gelesen: 816
Das ist die gefährlichste Stadt der Welt
Straßengangs, Überfälle und Drogenkriege, die offen ausgetragen werden: In den gefährlichsten Städten der Welt gehören Gewalt und Mord zum Alltag. Jahrelang führt San Pedro Sula in Honduras das Ranking an, doch nun gibt es eine neue Nummer eins.
Die venezolanische Hauptstadt Caracas ist laut einer neuen Statistik der gefährlichste Ort der Welt. Mit fast 120 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohner weist die südamerikanische Metropole die höchste Mordrate außerhalb von Kriegsgebieten auf, wie die mexikanische nichtstaatliche Organisation "Bürgerrat für öffentliche Sicherheit und Strafrecht" mitteilte.

Auf dem zweiten Platz folgt San Pedro Sula in Honduras, das zuvor vier Jahre in Folge an der Spitze lag. Den dritten Platz belegt San Salvador. In der Hauptstadt von El Salvador kommen 108 Morde auf jeweils 100.000 Einwohner.

"Die überwältigende Mehrheit der 50 gefährlichsten Städte der Welt liegt in Lateinamerika", heißt es in dem Bericht. Positiv bewerten die Experten die Entwicklung in Ciudad Juárez in Mexiko und Medellín in Kolumbien. Ciudad Juárez an der Grenze zu den USA führte die Rangliste von 2008 bis 2010 an. Die einstige Drogenhochburg Medellín galt in den 1990er-Jahren als die gefährlichste Stadt der Welt. In der Liste für 2015 tauchen beide Städte nicht mehr unter den 50 gefährlichsten Orten auf.

Strategie zur Gewaltbekämpfung

"Schwache Staaten, soziale Ungleichheit und gespaltene Gesellschaften haben es Kriminellen ermöglicht, Stärke zu entwickeln und Fuß zu fassen", sagt der Kriminologe Carlos Vilalta vom mexikanischen Forschungsinstitut Cide. Die Entwicklung von Kolumbien beispielsweise zeigt jedoch auch ein positives Beispiel aus der Region: Aufgrund des Friedensprozesses mit der linken Guerillaorganisation Farc, eines entschlossenen Vorgehens gegen das organisierte Verbrechen und innovativer städtebaulicher Maßnahmen in den Brennpunkten ist die Zahl der Morde in dem Land zuletzt auf den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten gesunken.

Auch Wissenschaftler Vilalta plädiert für eine kombinierte Strategie aus entschlossener Strafverfolgung und sozialer Prävention. "Anders wird sich die Gewalt kurz- und mittelfristig nicht bekämpfen lassen", sagt er.

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