Alexej Danckwarth, der Lisas Familie als Rechtsanwalt vertritt, zeigte sich von dieser Information überrascht: „Davon höre ich das erste Mal“, sagte der Anwalt im Sputniknews-Gespräch mit Matthias Witte. Allerdings geht Danckwarth davon aus, dass es in den 30 Stunden von Lisas Verschwinden zu Straftaten gekommen sei.
Zudem kritisiert der Jurist die Presse, vor allem die Printmedien scharf: „Sie stellen es so da, als sei Lisa überhaupt kein Tatopfer, sondern eine Lügnerin“. Er sprach von geschmackloser Hetze: „So etwas habe ich bezüglich des Opfers eines sexuellen Kindesmissbrauchs noch nie erlebt“.
Laut Danckwarth leide die Familie sehr unter der Berichterstattung. Der Anwalt betont: „Das ist eine rechtschaffende Arbeiterfamilie, die sich kaum mit Politik beschäftigt hat, sondern vor allem mit der Erziehung der Kinder“.
Lisas Mutter hat laut Anwalt Steltner inzwischen sogar ihre Arbeitsstelle aufgegeben, um sich um ihre Tochter zu kümmern. Danckwarth zufolge befindet sich die Familie nach wie vor in Deutschland. Lisa wird von Medien und vor allem von sozialen Netzwerken ferngehalten. Unbekannte hätten sogar Lisas Facebook Account „gehackt“ und ein Foto des Mädchens ausgetauscht.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen weiter. Das sei allerdings nicht einfach: „In den Vernehmungen hat uns das Mädchen insgesamt vier Versionen präsentiert, denen wir allesamt nachgehen“. Das wird dauern. Laut Staatsanwalt Steltner werden die Ermittler in den kommenden Tagen auch Kommentare aus den sozialen Netzwerken auswerten.
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