Vor dem angekündigten Generalstreik in Hongkong ist es erneut zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Dabei seien 44 Menschen festgenommen worden, teilte die Polizei in der chinesischen Sonderverwaltungszone mit. Sie setzte wieder Tränengas ein, um die Proteste aufzulösen.
Die Regierungskritiker hatten angekündigt, den Verkehr in der Millionenmetropole lahmzulegen. Hunderte maskierte und in schwarz gekleidete Demonstranten blockierten Straßen, entzündeten Feuer und übersprühten Ampeln mit Farbe. Hunderte Flüge wurden vorsorglich gestrichen, einige Bahnverbindungen eingestellt. In einer Erklärung der Regierung hieß es, die Gewalt und illegalen Proteste brächten Hongkong an eine "extrem gefährliche" Grenze.
Der Generalstreik soll den Protesten vom Wochenende folgen, bei denen wieder Zehntausende Menschen auf die Straßen gegangenen waren und es auch erneut zu Zusammenstößen mit der Polizei kam.
Die Proteste hatten sich vor rund zwei Monaten an Plänen der Regierung für ein Gesetz zur Auslieferung von Beschuldigten nach China entzündet. Seit Mitte Juni weiten sie sich aus. Die Kundgebungen richten sich auch gegen Regierungschefin Carrie Lam, der Kritiker eine zu große Nähe zur Regierung in Peking vorwerfen. Zudem fürchten die Demonstranten um Freiheitsrechte, die der früheren britischen Kronkolonie nach der Übergabe an China 1997 eingeräumt wurden und fordern mehr Demokratie.
n-tv
Tags: