Die Angst dieser Menschen war der Anlass für den 59-Jährigen, eine Sonderkommission zu gründen, die Soko Asyl. Die Stelle sollte die Kriminalität von Flüchtlingen erfassen und zentral dagegen angehen. Beim Start im August 2015 war sie Küch zufolge die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland.
Die Abkürzung steht für „Islamischer Staat im Irak und der Levante“ und ist vor allem im Englischen noch häufig zu hören. Sie kommt der Übersetzung des arabischen Namens recht nahe. Dort ist vom Islamischen Staat im Irak und „al-Scham“ die Rede, also Großsyrien unter den Omajaden und später den Abbasiden.
Über seine Erfahrungen berichtet Küch nun in dem Buch „Soko Asyl - Eine Sonderkommission offenbart überraschende Wahrheiten über Flüchtlingskriminalität“. „Das Überraschende war, dass ich mit meiner These wirklich recht hatte“, sagt Küch. „Bei den Flüchtlingen, die nach Deutschland eingereist sind, ist der Anteil von Kriminellen prozentual nicht höher als der Anteil von Kriminellen in der deutschen Bevölkerung.“
Mit seinem Buch will Küch etwas geraderücken: „Ich ärgere mich über diese Gesellschaft, weil alles immer so schwarz-weiß gemalt wird.“ Tatsächlich sei die Flüchtlingssituation derzeit polizeilich nicht dramatisch. Obwohl im vergangenen Jahr in Braunschweig 40.000 Menschen ankamen, stieg die Zahl der Straftaten in der rund 250.000-Einwohner-Stadt um 300. „Das ist wohl nicht der Untergang des Abendlandes“, sagt der Polizist.
Darf ein Staat einen Flüchtling einfach abweisen – nicht weil dieser keinen Schutzanspruch hätte, sondern weil schon zu viele Asylbewerber im Land sind? Ja, freilich, meint die CSU. Bis hierhin und nicht weiter: So ein Signal wünscht sich Parteichef Horst Seehofer in der Flüchtlingskrise und nennt erstmals eine konkrete Zahl für eine mögliche Obergrenze: maximal 200.000 Asylbewerber pro Jahr. Diese Zahl sei verkraftbar, alles darüber zu viel, meint er.
Küch ist niemand, der für seinen Kuschelkurs bekannt wäre. Der Chef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter in Niedersachsen ist für beschleunigte Verfahren und ein konsequentes und schnelles Vorgehen gegen straffällige Flüchtlinge. Küch stellt aber auch klar: Die Flüchtlinge sind kein Problem. „Wir können das belegen, die Zahlen sind ja jetzt da: Das ist alles völlig aus der Luft gegriffen.“
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