Bolsonaro lässt sich über Macron und dessen Ehefrau aus

  27 Auqust 2019    Gelesen: 1429
Bolsonaro lässt sich über Macron und dessen Ehefrau aus

Während die Brände im Amazonasgebiet wüten, streiten sich Bolsonaro und Macron öffentlich. Der brasilianische Präsident wirft seinem französischen Amtskollegen vor, „Angriffe“ zu fahren und stichelt gegen dessen Frau.

 

Nach der Hilfszusage der G-7-Staaten für das von verheerenden Waldbrändenbetroffene Amazonasgebiet hat sich Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten seines Landes verbeten.

„Wir können nicht hinnehmen, dass Präsident Macron unangebrachte Angriffe auf das Amazonasgebiet fährt und seine Absichten hinter einer ‚Allianz‘ der G-7-Staaten zur ‚Rettung‘ des Amazonasgebiets versteckt, als ob wir eine Kolonie oder Niemandsland wären“, schrieb der Staatschef am Montag auf Twitter.

Zuvor hatten die G-7-Staaten bei ihrem Gipfel in Biarritz eine Soforthilfe von 20 Millionen Dollar (rund 17,9 Millionen Euro) für den Kampf gegen die Feuer im Amazonas-Regenwald zugesagt. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte die Brände kurzfristig auf die Agenda des Gipfels gesetzt.

Im Gegensatz zu Bolsonaro begrüßt Brasiliens Umweltminister Ricardo Salles die G7-Finanzhilfen. Solche Hilfen seien willkommen, sagte Salles am Montag vor Journalisten in Sao Paulo.

Während des Gipfels hatte sich auch Macron über den brasilianischen Staatschef beschwert. Dieser habe sich sehr respektlos über seine Frau Brigitte geäußert, beklagte Macron am Montag in Biarritz.

„Versteht ihr jetzt, warum Macron Bolsonaro bedrängt?“
Bolsonaro hatte auf Facebook mit einem Eintrag den Eindruck erweckt, er unterstütze eine hämische Bemerkung über das Ehepaar Macron. Der Facebook-Nutzer Rodrigo Andreaca hatte in einem Beitrag eine unvorteilhafte Aufnahme der 66-jährigen neben ein Bild der strahlenden 37-jährigen Gattin Bolsonaros gestellt. Dazu schrieb er: „Versteht ihr jetzt, warum Macron Bolsonaro bedrängt?“ Er wette, dass Macron neidisch auf Bolsonaro sei.

Brasiliens Präsident setzte einen belustigten Kommentar unter den Post. „Demütige den Typen nicht“, schrieb er. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, ob der Kommentar von Bolsonaro selbst abgegeben wurde, wollte sich ein Sprecher nicht äußern.

„Was kann ich Ihnen sagen?“, reagierte nun Macron. „Das ist traurig, … aber es ist traurig vor allem für ihn und für die Brasilianer.“ Er hoffe, dass die Brasilianer bald einen Präsidenten hätten, dessen Verhalten den Anforderungen entspreche.

In Brasilien wüten die schwersten Waldbrände seit Jahren. Nach Angaben der brasilianischen Weltraumagentur Inpe vom Sonntag nahm die Zahl der Feuer und Brandrodungen im größten Land Südamerikas seit Januar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 82 Prozent zu.


Insgesamt wurden mehr als 79.000 Brände registriert. Betroffen waren meist Flächen in Privatbesitz, aber auch in Naturschutzgebieten und Ländereien der indigenen Bevölkerung brechen immer wieder Feuer aus.

Quelle : welt.de


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