Der Kabinettschef von Präsident Bolsonaro, Lorenzoni, sagte, die versprochenen 20 Millionen Dollar sollten lieber dafür verwendet werden, Wälder in Europa wieder aufzuforsten. Das Präsidentenbüro bestätigte, dass man das Geld nicht annehmen wolle. Bolsonaro betrachtet den G7-Vorstoß als Einmischung in die inneren Angelegenheiten seines Landes. Gestern kritisierte er insbesondere Frankreichs Präsidenten Macron (Tweet auf Portugiesisch). Die Idee einer internationalen Hilfsallianz sei ungefähr so, als wäre Brasilien eine Kolonie oder ein Niemandsland.
Der G7-Gipfel in Biarritz hatte Brasilien die Soforthilfe für die Brandbekämpfung zugesagt. Damit sollten vor allem Löschflugzeuge finanziert werden, sagte Frankreichs Präsident Macron. Der brasilianische Umweltminister Salles hatte die Unterstützung zunächst begrüßt.
Massive Kritik an Bolsonaros Politik
Annette von Schönfeld von der Böll-Stiftung in Rio de Janeiro sagte im Dlf, Präsident Bolsonaro sehe in der Region Amazonien nicht zuerst einen schützenswerten Regenwald, sondern ein Gebiet mit wirtschaftlichem Potenzial. Daran ändere auch der Militäreinsatz gegen die Waldbrände nichts.
Auch der Dokumentarfilmer Tarouquella-Levitan erhob wegen der Brände schwere Vorwürfe gegen Bolsonaro und nannte die Brände eine „Katastrophe mit Ansage“. Doch auch Deutschland und die EU tragen seiner Einschätzung nach zu den Problemen in der Region bei.
Deutschlandfunk
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