Argentinien will Schulden-Laufzeiten verlängern

  29 Auqust 2019    Gelesen: 805
  Argentinien will Schulden-Laufzeiten verlängern

Buenos Aires (Reuters) - Argentinien will sich mit einer Umschuldung finanziell Luft verschaffen.

Entsprechende Verhandlungen mit Inhabern von Staatsanleihen und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) kündigte Finanzminister Hernan Lacunza am Mittwoch an. Seinen Worten zufolge sollen die Laufzeiten von Bonds und von IWF-Krediten verlängert werden. Damit soll die Zahlungsfähigkeit des schuldengeplagten Landes gewährleistet werden.

Argentinien steht seit Wochen verstärkt unter Druck durch einen Kursrutsch der heimischen Währung Peso. Diese hat seit dem 11. August zum Dollar fast 22 Prozent an Wert verloren. An dem Tag verlor der wirtschaftsfreundliche Präsident Mauricio Macri eine wichtige Vorwahl gegen seinen linksgerichteten Herausforderer Alberto Fernandez, der nun als Favorit für die Präsidentenwahl im Oktober gilt. An den Finanzmärkten geht die Angst um, dass der Peso-Verfall dazu führen könnte, dass das Land seine Dollar-Schulden nicht mehr begleichen kann. Die Notenbank verkaufte am Mittwoch erneut massiv Währungsreserven, um den Peso zu stützen.

“Als erstes geht es darum, wieder für Stabilität zu sorgen”, sagte Lacunza nach einem Treffen mit einem IWF-Team, das derzeit Argentinien besucht. Der Fonds unterstützt das Land mit einem milliardenschweren Kreditprogramm. Er kündigte an, die Umschuldungspläne der Regierung zu analysieren. Lacunza machte deutlich, dass an den Zins- und Tilgungszahlen der Schuldverschreibungen nichts geändert werde.

Ökonom Hernan Esteves vom Beratungshaus FyEConsult sieht die angestrebte Umschuldung skeptisch. “Das Problem ist, dass es einen Umschuldungsvorschlag von der einen Regierung gibt, der aber von der nächsten Regierung umgesetzt werden muss. Das macht es sehr schwierig, eine geordnete Restrukturierung hinzubekommen.”


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