US-Regierung untersucht Abgas-Deal

  07 September 2019    Gelesen: 528
US-Regierung untersucht Abgas-Deal

Im Juli schließen Volkswagen, BMW, Ford und Honda mit dem US-Staat Kalifornien ein Abkommen zur Regelung von Abgas-Standards. Der Trump-Regierung sind strengere Vorschriften jedoch ein Dorn im Auge. Nun prüft das Justizministerium, ob die Autobauer mit dem Deal gegen Gesetze verstoßen.

Das US-Justizministerium nimmt die Autobauer BMW, Volkswagen, Honda und Ford wegen eines Abgas-Deals mit dem Bundesstaat Kalifornien ins Visier. Bei der Prüfung gehe es darum, ob die Hersteller bei der Vereinbarung gegen kartellrechtliche Bundesgesetze verstoßen haben, schrieb das "Wall Street Journal" unter Berufung auf eingeweihte Kreise. 

Honda erklärte gegenüber der Zeitung, in der Angelegenheit mit den Justizbehörden kooperieren zu wollen. Bei BMW hieß es, man könne den Eingang einer Anfrage vom US-Justizministerium bestätigen und werde angemessen antworten. VW wollte sich auf Nachfrage nicht konkret äußern und teilte lediglich mit, bei einer Reihe von Angelegenheiten in regulärem Kontakt mit US-Behörden zu stehen. Das Ministerium lehnte einen Kommentar ab. 

Autoindustrie gerät zwischen die Fronten

Die vier Autobauer hatten im Juli ein Abkommen mit der kalifornischen Umweltbehörde CARB zur Regelung von Abgas-Standards bekanntgegeben, das eine bedeutsame Reduzierung von Treibhausgasemissionen sicherstellen soll. Der Deal missfällt der Regierung von US-Präsident Donald Trump, die eine geplante Verschärfung der Sprit- und Abgasvorschriften für Autos auf Bundesebene zurückdrehen will.

Kalifornien, der US-Bundesstaat mit dem größten Automarkt, und die Trump-Regierung liegen deshalb schon länger im Clinch. Die Lage ist vertrackt: Kalifornien kann bislang wegen einer Ausnahmeregelung strengere Abgasvorschriften als auf Bundesebene erlassen, denen auch eine Reihe anderer US-Staaten folgt. Die Trump-Regierung würde dem Bundesstaat dieses Privileg gerne wieder aberkennen. Die Autoindustrie gerät durch den Streit in Konflikte. Sie hat zwar lange für laxere Vorschriften lobbyiert, ist aber an einheitlichen Standards interessiert. Denn Modelle regional abweichenden Regeln anpassen zu müssen, wäre umständlich und teuer.

Quelle: n-tv.de, jpe/dpa


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