Die afghanische Regierung hat, nachdem US-Präsident Donald Trump ein Geheimtreffen mit den radikalislamischen Taliban abgesagt hat, dessen Bemühungen um Frieden am Hindukusch gelobt. Kabul schätze "die aufrichtigen Bemühungen seiner Verbündeten" und sei entschlossen, "mit den USA und anderen Verbündeten zusammenzuarbeiten, um einen dauerhaften Frieden zu erreichen", heißt es in einer Erklärung des afghanischen Präsidialamts.
In der Stellungnahme wird die Notwendigkeit betont, die afghanische Regierung direkt in die Friedensverhandlungen einzubeziehen. Zuvor hat US-Präsident Donald Trump bei Twitter mitgeteilt, dass er die für Sonntag geplanten getrennten Treffen in seinem Landsitz Camp David mit den Taliban-Anführern sowie dem afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani abgesagt habe.
Den Abbruch der Gespräche mit den Taliban kurz vor der möglichen Unterzeichnung eines Friedensabkommens begründete Trump mit dem jüngsten Taliban-Anschlag in Kabul, bei dem am Donnerstag auch ein US-Soldat getötet worden war.
Präsident pocht auf Gesprächsbeteiligung
Die seit einem Jahr andauernden Verhandlungen befanden sich eigentlich auf der Zielgeraden. Nach US-Angaben erzielten beide Seiten bereits eine Grundsatzeinigung. Demnach wollten die USA rund 5000 der insgesamt 13.000 Soldaten von fünf Stützpunkten in Afghanistan abziehen. Die Taliban sollten sich im Gegenzug vom Terrornetzwerk Al-Kaida lossagen, die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat bekämpfen und direkte Verhandlungen mit der Regierung in Kabul aufnehmen.
Die Regierung des afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani stand den Verhandlungen von Beginn an skeptisch gegenüber, weil sie nicht direkt beteiligt war. In der Stellungnahme vom Sonntag erklärte Ghanis Büro: "Wir haben immer betont, dass ein echter Frieden nur erreicht werden kann, wenn die Taliban aufhören, Afghanen zu töten und eine Waffenruhe akzeptieren sowie direkte Gespräche mit der afghanischen Regierung".
Quelle: n-tv.de
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