Taliban verüben Anschlag auf Präsidenten

  17 September 2019    Gelesen: 654
  Taliban verüben Anschlag auf Präsidenten

Bei zwei Anschlägen töten die radikal-islamischen Taliban mindestens 30 Menschen und verletzten 45 weitere. Eine der Explosionen gilt eigentlich Präsident Ashraf Ghani - doch der bleibt unverletzt.

In Afghanistan sind Behördenvertretern zufolge bei zwei Anschlägen mindestens 30 Menschen getötet worden. Weitere 45 wurden bei den Explosionen in der Hauptstadt Kabul sowie der Provinz Parwan verletzt, wie die Behörden mitteilten. Die radikal-islamischen Taliban reklamierten die Taten für sich. Ziel seien afghanische Sicherheitskräfte gewesen. Allein 24 Menschen starben bei einem Selbstmordanschlag in der Nähe einer Wahlkampfveranstaltung mit Präsident Ashraf Ghani in der Provinzhauptstadt Charikar nördlich von Kabul. Präsident Ghani blieb nach Angaben lokaler Behördenvertreter unverletzt. Die meisten Opfer seien wohl Zivilisten, darunter Frauen und Kinder.

Ghani sollte bei der Wahlkampfveranstaltung auftreten, als der Angriff durch einen Selbstmordattentäter erfolgte. Ghani stellt sich am 28. September zur Wiederwahl für eine zweite fünfjährige Amtszeit. Die Taliban hatten angekündigt, den Widerstand gegen die afghanischen und ausländischen Streitkräfte zu intensivieren, um die Menschen von den Präsidentschaftswahlen abzuhalten. Nach den Drohungen der Taliban sind bei Kundgebungen im ganzen Land die Sicherheitsmaßnahmen verschärft worden.

Bei einer weiteren Explosion im Zentrum Kabuls starben nach Polizeiangaben mindestens sechs Menschen. Noch werde untersucht, ob es sich ebenfalls um einen Selbstmordanschlag gehandelt habe oder ob mit einem Magneten eine Bombe an einem Motorrad angebracht worden sei. Vergangene Woche waren Friedensgespräche der USA mit Vertretern der Taliban gescheitert. Im Gegenzug für den Abzug Tausender US-Soldaten aus dem zentralasiatischen Land hatten die USA Garantien verlangt, dass Afghanistan nicht als Basis für Anschläge auf die USA und deren Verbündeten diene.

Die Taliban lehnen Wahlen ab. In der Vergangenheit haben sie immer wieder Wahlveranstaltungen und Wahllokale angegriffen. Der erste Tag der Parlamentswahl im Oktober des Vorjahres war nach Angaben der UN-Mission in Afghanistan (Unama) der Tag mit der höchsten Zahl an zivilen Opfern im Jahr 2018.


Quelle: n-tv.de


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