Das Regime in Syrien soll bei einem Angriff gegen Rebellen Chlorgas verwendet haben. Eine US-Untersuchung komme zu dem Ergebnis, "dass das Assad-Regime am 19. Mai Chlorgas als chemische Waffe bei einem Angriff in der Provinz Latakia in Syrien eingesetzt hat", sagte US-Außenminister Mike Pompeo.
Der Angriff sei Teil des gewaltsamen Vorgehens der syrischen Truppen gegen Rebellen in der Region Idlib gewesen. Dort unterstützen russische Jets die syrischen Streitkräfte aus der Luft. Die USA hatten bereits wenige Tage nach der Attacke angekündigt, Hinweisen auf einen Chemiewaffeneinsatz nachzugehen.
Pompeo sagte, der Angriff in Latakia gehöre zu der langen Reihe von Chemiewaffen-Einsätzen durch Assads Regierung, bei denen Tausende Syrer verletzt oder getötet worden seien. Die USA würden der Organisation zum Verbot von Chemiewaffen zusätzliche 4,5 Millionen Dollar (etwa 4,12 Millionen Euro) zur Untersuchung von Chemiewaffeneinsätzen in Syrien zur Verfügung stellen, so der US-Außenminister.
Zudem verhängte das US-Finanzministerium Sanktionen gegen eine Firma, die Jet-Kerosin an russische Truppen in Syrien liefern und damit gegen US-Sanktionen verstoßen soll. Bei der betroffenen Firma Maritime Assistance LLC handele es sich um einen Ableger des russischen Konzerns OJSC Sovfracht, teilte das Ministerium mit. Gegen das Unternehmen waren wegen Operationen in der von Russland annektierten ukrainischKrimen Halbinsel bereits früher Sanktionen verhängt worden.
In der Region Idlib im Nordwesten Syriens leben nach Schätzungen rund drei Millionen Zivilisten, mehr als die Hälfte davon Vertriebene. Die benachbarte Türkei befürchtet eine neue Flüchtlingswelle, sollte die Lage dort weiter eskalieren. Beherrscht wird das Gebiet von der Terrororganisation Hayat Tahrir al-Scham (HTS). Assads Regierung rechtfertigt die Angriffe mit dem "Kampf gegen den Terror".
spiegel
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