Regierung passt Rentenrechnung an

  29 September 2019    Gelesen: 549
Regierung passt Rentenrechnung an

Rentner könnten im kommenden Jahr mit einer kräftigen Anpassung ihrer Bezüge rechnen. Dafür würde die Erhöhung später dann deutlich geringer ausfallen. Grund ist ein statistischer Effekt. Und den will die Regierung nun korrigieren.

Das Bundesarbeitsministerium plant eine Neuregelung der Rentenberechnung. Damit sollen zu starke Schwankungen bei den Rentensteigerungen in den kommenden beiden Jahren verhindert werden, heißt es in dem Papier unter Berufung auf einen entsprechenden Regierungsvermerk, wie die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" berichtet. Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte, dass Änderungen geplant seien.

Ohne den Eingriff könnten die 21 Millionen Rentner in Deutschland im nächsten Jahr mit einer besonders kräftigen Erhöhung um mehr als fünf Prozent rechnen, berichtet die FAZ. Im darauffolgenden Wahljahr 2021 wäre dann die Steigerung aber nur minimal. Ursache sei ein statistischer Sondereffekt: Im laufenden Jahr wurde die sogenannte Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) des Statistischen Bundesamtes turnusgemäß aktualisiert. In der VGR werden Daten wie das Bruttoinlandsprodukt und das Nationaleinkommen erfasst.

Die Werte zur Lohnentwicklung der vergangenen Jahren sind laut FAZ durch diese Revision nach oben korrigiert worden, was die Rentenanpassung 2020 ungewöhnlich stark nach oben treiben könnte. 2021 käme es dann aber voraussichtlich nur zu einer Minimalsteigerung. 

Der Ministeriumssprecher sagte, durch diesen statistischen Effekt, würde für 2020 und 2021 das Prinzip ausgehebelt, dass die Rentenanpassung immer der Lohnentwicklung folge. "Zahlen vor der Revision würden mit Zahlen nach der Revision verglichen." Mit der geplanten Änderung gewährleiste die Regierung, dass sich die Rentenanpassung zukünftig unabhängig von statistischen Effekten an der Lohnentwicklung orientiere.

Experten hatten im August die Prognose abgegeben, dass die Renten im kommenden Jahr um drei Prozent oder sogar noch mehr steigen könnten. Zum 1. Juli waren die Rentenbezüge in Westdeutschland um 3,18 Prozent gestiegen, im Osten um 3,91 Prozent. 2018 waren die Renten im Westen um 3,22 Prozent und im Osten um 3,37 Prozent in die Höhe gegangen.


Quelle: n-tv.de


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