Bahn stellt Fernverkehr im Norden ein

  30 September 2019    Gelesen: 608
Bahn stellt Fernverkehr im Norden ein

Starke Unwetter und Sturmböen ziehen über ganz Deutschland hinweg. Tief "Mortimer" sorgt im Westen für umgestürzte Bäume und überflutete Weiden. In Norddeutschland stoppt der Bahnverkehr. Derweil zieht der Sturm in Richtung Nordsee und den Osten des Landes.

Umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste: Tief "Mortimer" ist in der Nacht über Teile Deutschlands gezogen. Am Morgen meldete die Deutsche Bahn erhebliche Einschränkungen durch den Sturm. Das Unternehmen hat den Fernverkehr in Norddeutschland weitgehend eingestellt. Aktuell fahren etwa keine Züge zwischen Bremen und Hannover, weil ein Baum auf eine Oberleitung gekracht ist. Ein ICE konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr in die Unfallstelle, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte. Auch die Strecken Hamburg - Berlin, Hamburg - Hannover, Hannover - Göttingen, Hannover - Wolfsburg und die Strecke Wolfsburg - Braunschweig - Hildesheim - Göttingen sind gesperrt, wie die Deutsche Bahn via Twitter mitteilte.

Verletzt wurde bei dem Vorfall zwischen Bremen und Hannover niemand. Die Passagiere mussten aber zunächst im ICE ausharren, da nicht klar war, ob noch Strom durch die kaputte Oberleitung fließt und dadurch eine Gefahr für sie besteht. Bisher steht nicht fest, wie lange die Störung dauern würde, teilte ein Sprecher mit. Die Züge der IC-Linie Norddeich Mole - Bremen - Hannover - Leipzig wurden größtenteils umgeleitet und verspäteten sich um circa 60 Minuten.

Zuvor hatten die Lagezentren der Polizei in allen 16 Bundesländern über eine vergleichsweise ruhige Nacht mit nur geringfügigen Schaden berichtet. Meldungen von Verletzten gab es den Angaben zufolge nicht. Vielerorts waren die Einsatzkräfte dennoch im Dauereinsatz.

Sturm zieht Richtung Osten


Inzwischen habe "Mortimer" die Ostsee erreicht, sagte n-tv Meteorologe Björn Alexander. Damit hat sein Hauptsturmfeld den Westen Deutschlands bereits überquert. Auf den Bergen sei der Sturm zum Teil mit Orkanböen bis über 140 Stundenkilometer hinweg gezogen. Die heftigste Böe aus der vergangenen Nacht habe die Wetterstation auf dem Feldberg im Schwarzwald mit 146 Stundenkilometern gemeldet. Aber auch einige Flachland-Stationen hätten bereits Windspitzen um die 100 Stundenkilometer gemeldet, berichtet Alexander. Das entspricht schweren Sturmböen bis hin zu orkanartigen Böen der Windstärke 10 oder 11.

Am Vormittag muss laut n-tv Meteorologe Alexander an der Nordsee, im Osten Bayerns sowie in der gesamten Osthälfte nochmals mit Orkanböen auf den Bergen und Windspitzen bis um 100 Stundenkilometer im Flachland gerechnet werden. Die Verwaltung des Nationalparks Harz hat wegen des Sturmtiefs vor dem Betreten der Wälder in dem Mittelgebirge gewarnt. Es könnten jederzeit Bäume umstürzen, wie Sprecher Friedhart Knolle sagte.

Für den Westen und den Süden bringe der Tag hingegen eine rasche Entspannung, so n-tv Meteorologe Alexander. Der meiste Regen ist gefallen, und im Tagesverlauf zeigt sich die Sonne immer häufiger, während es in der Nordosthälfte wolkig oder wechselhaft mit zahlreicheren Schauern und einzelnen Gewittern weitergeht.

Wasser steht bis zu zwei Meter auf der Weide


Eine spektakuläre Rettungsaktion erlebten Hunderte Schafe auf einer Weide in Dortmund. Starke Regenfälle hatten die Weide mit rund 300 Tieren geflutet. Die Feuerwehr habe ein Rettungsboot eingesetzt und Stege gebaut, um die Tiere vor dem Ertrinken zu retten, sagte ein Sprecher der Einsatzkräfte am frühen Morgen. Bis 2 Uhr waren den Angaben zufolge 200 Tiere von der Weide geholt worden. Die Wiese stand bis zwei Meter unter Wasser. Mehrere Tiere, darunter auch Lämmer, seien in den Wassermassen verendet.

Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben mit 120 Einsatzkräften vor Ort. Im Saarland waren bis 2.20 Uhr rund 50 Notrufe wegen umgekippter Bäume oder Bauzäune eingegangen. Ein Baum sei auf ein geparktes Auto gefallen. Aus Bremen meldete eine Sprecherin "außer viel Regen nichts".


Quelle: n-tv.de


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