Bei heftigen Monsun-Unwettern und Überschwemmungen sind im Nordosten Indiens mindestens hundert Menschen ums Leben gekommen. Allein im Bundesstaat Uttar Pradesh seien seit Freitag 63 Tote und im Nachbarstaat Bihar weitere 27 Todesopfer gemeldet worden, teilten die Behörden mit. In Patna, der Hauptstadt von Bihar, seien seit Freitag 226 Millimeter Regen gefallen, sagte der Katastrophenschutzchef der Nachrichtenagentur AFP.
Vor allem in Patna sorgten die Unwetter für katastrophale Zustände. Dutzende Boote brachten Einwohner aus ihren überfluteten Häusern in Sicherheit. Fotos zeigten vollbesetzte Säle zweier Krankenhäuser, deren Böden knöcheltief mit braunem Schmutzwasser bedeckt sind. Sintflutartiger Regen wurde auch aus dem Süden Indiens sowie dem westlichen Bundesstaat Gujarat gemeldet.
Allein im Juli starben mindestens 650 Menschen durch den Monsun
Nach Angaben des Wetterdienstes dürfte der ungewöhnlich starke Monsun in insgesamt 15 Bundesstaaten noch weitere vier bis fünf Tage anhalten. Die Regenfälle zwischen Juni und September sind lebenswichtig für die dürregeplagte indische Landwirtschaft. Die Regenperiode dürfte aber in diesem Jahr den Rekord von 1917 brechen, berichtete die "Times of India". Allein im Juli starben in Indien, Nepal, Bangladesch und Pakistan mindestens 650 Menschen durch den Monsun.
Besonders Indien ist immer wieder betroffen. Im August kamen bei schweren Regenfällen im Süden und Westen mehr als 200 Menschen ums Leben. Mit welcher Wucht die Schlammlawinen auf die Menschen niedergingen, ist auf einem Video einer Überwachungskamera aus Kerala zu sehen:
Das riesige Land ist in diesem Jahr von extremen Umweltkatastrophen betroffen: Im Februar brannten im Süden die Wälder im Bandipur Nationalpark, im Mai zog der Zyklon Fani über die Ostküste hinweg. Während einer Hitzewelle im Juni stiegen die Temperaturen in Rajasthan auf nie dagewesene 50,8 Grad Celsius. Die Stadt Mumbai wurde im Juli von den schlimmsten Überflutungen in diesem Jahrzehnt heimgesucht.
spiegel
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