Zwei Menschen sterben durch Keime in der Wurst

  03 Oktober 2019    Gelesen: 633
Zwei Menschen sterben durch Keime in der Wurst

Ein Fleischhersteller in Nordhessen hat nach zwei Todesfällen durch Keime in Wurstwaren die Produktion gestoppt. Das Veterinäramt hat den Betrieb geschlossen - Dutzende weitere Menschen sollen erkrankt sein.

Nach zwei Todesfällen durch Keime in Wurstwaren muss ein Fleischhersteller in Nordhessen die Produktion stoppen. Das Veterinäramt des Landkreises Waldeck-Frankenberg habe den Betrieb Wilke Wurstwaren in Twistetal-Berndorf geschlossen, sagte eine Kreissprecherin.

In mehreren Fällen seien in Wurstprodukten Listerien nachgewiesen worden. Eine Untersuchung des Robert Koch-Instituts habe einen unmittelbaren Zusammenhang zu Todesfällen bei zwei älteren Menschen aus Hessen ergeben.

Der "Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen" zufolge fällt der Betrieb nicht zum ersten Mal mit verunreinigten Produkten auf. Die Zeitung zitierte eine entsprechende Aussage von Landrat Reinhard Kubat. Eine Bestätigung für diese Angabe gibt es bislang nicht.

37 weitere Fälle - weltweite Rückrufaktion geplant

Listerien sind Bakterien, die zu Durchfall und Fieber führen können. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem können sie lebensgefährlich sein. Die Nachrichtenagentur dpa berichtet unter Berufung auf den Landkreis von 37 weiteren Krankheitsfällen, die möglicherweise mit den Wurstwaren der Firma im Zusammenhang stehen. Der Landkreis kündigte eine weltweite Rückrufaktion für alle Produkte der Firma mit Ausnahme von Vollkonserven an.

Laut dem Landkreis wurden die Keime in Pizzasalami und Brühwurst nachgewiesen. Den ersten Fund in einem Wilke-Produkt habe es im März gegeben. Trotz Gegenmaßnahmen habe die Firma das Problem nicht in den Griff bekommen. Auch in den Folgemonaten habe es Beanstandungen gegeben. Die Staatsanwaltschaft in Kassel sei über die Vorgänge informiert worden, sagte die Kreis-Sprecherin.

Das Unternehmen Wilke Wurstwaren geht nach eigenen Angaben auf eine Dorfmetzgerei vor mehr als 80 Jahren zurück. Die Firma beschäftigt nach eigenen Angaben rund 200 Mitarbeiter und exportiert Waren weltweit.

Quelle : spiegel.de


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